- Von Achim Nixdorf
- 07.05.2021 um 13:32
Die Sorge, im Alter pflegebedürftig zu werden und auf fremde Hilfe angewiesen zu sein, treibt viele Deutsche um. Laut einer Langzeitstudie der R+V-Versicherung mit dem Titel „Die Ängste der Deutschen“ haben aktuell mehr als 40 Prozent große Angst davor.
Dabei gilt: Je älter die Menschen sind, desto größer ist die Angst. Unter den Teenagern bis 19 Jahren fürchtet sich demnach nur jeder vierte vor Pflegebedürftigkeit. Ab einem Alter von 20 Jahren sind es bereits 29 Prozent, und ab 40 Jahren steigt die Furcht auf 40 Prozent. Den höchsten Wert mit 57 Prozent ermittelte die Studie bei Menschen ab 60 Jahren.
Immer mehr Pflegebedürftige in Deutschland
Geld aus Pflegeversicherung nur für Heime mit Tarifvertrag
Die R+V-Untersuchung zeigt zudem, dass die Angst bei Frauen mit 45 Prozent deutlich ausgeprägter ist als bei Männern mit 37 Prozent. „Ein Grund dafür ist sicherlich, dass das Pflegerisiko von Frauen etwas höher ist als das von Männern“, sagt Adrian Hock von der R+V Krankenversicherung.
„Von den heute 30-jährigen Männern wird statistisch gesehen jeder zweite im weiteren Leben pflegebedürftig. Bei Frauen sind es vor allem wegen ihrer durchschnittlich fünf Jahre höheren Lebenserwartung aber drei von vier.“ Für Paare folge daraus eine fast 90-prozentige Wahrscheinlichkeit, dass mindestens einer der beiden Partner im Alter auf Pflege angewiesen sein werde.
Gesetzliche Pflegeversicherung deckt nicht alle Kosten
Pflegebedürftigkeit ist für Betroffene und ihre Angehörigen aber nicht nur seelisch, sondern auch finanziell eine große Belastung. Umso wichtiger sei vor diesem Hintergrund die private Vorsorge, so Hock. „Die gesetzliche Pflegeversicherung ist in Deutschland aus gutem Grund verpflichtend. Dennoch deckt sie nur einen Teil der Kosten ab. Derzeit liegt zum Beispiel der durchschnittliche Eigenanteil für einen Pflegeheimplatz bei rund 2.100 Euro im Monat.“
Aktuell sind rund vier Millionen Menschen in Deutschland pflegebedürftig – Tendenz steigend. Rund 80 Prozent werden zu Hause betreut – fast zwei Drittel davon durch Angehörige allein, also ohne Unterstützung durch einen ambulanten Pflegedienst.
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