- Von Achim Nixdorf
- 11.05.2021 um 18:06
Zahntarife sind die populärsten privaten Zusatzversicherungen. Mit ihnen können Versicherte die begrenzten Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) insbesondere beim Zahnersatz aufstocken. Laut dem PKV-Spitzenverband ist allein im vergangenen Jahrzehnt die Gesamtzahl der versicherten Personen mit einem Zahnzusatztarif um 4 auf aktuell rund 16,4 Millionen gestiegen.
Wie eine aktuelle Studie des Vergleichsportals www.zahnzusatzversicherung-experten.de zeigt, kümmern sich viele Menschen allerdings erst dann um eine entsprechende Absicherung, wenn sie schon eine Behandlung nötig haben.
„Entscheiden Sie sich für einen möglichst hochwertigen Tarif”
Für die Studie wurden fast 85.000 Datensätze von Menschen ausgewertet, die in den vergangenen Jahren ein Angebot für eine Zahnzusatzversicherung bei dem Portal angefragt hatten. Das Ergebnis: Rund 6 Prozent der Interessenten hatten schon einmal Probleme mit Zahnfleischerkrankungen (zum Beispiel Parodontose) – die meisten davon chronisch. Rund 14 Prozent litten an nächtlichem Zähneknirschen, und gut ein Viertel (25,19 Prozent) gab an, sich zum Zeitpunkt der Anfrage bereits in einer laufenden zahnärztlichen Behandlung zu befinden oder eine Behandlung vom Zahnarzt empfohlen bekommen zu haben.
Kurzfristiger Versicherungsschutz lohnt oft nicht
„Viele Menschen erkennen erst dann, dass eine Zahnzusatzversicherung sinnvoll ist, wenn sie einen Kostenplan vom Zahnarzt bekommen und merken, dass hier hohe Kosten auf sie zukommen“, sagt Maximilian Waizmann, Geschäftsführer der Versicherungsmakler Experten GmbH, der Portal-Betreiberin. Oft sei es dann für eine Versicherung aber schon zu spät. Es gebe zwar auch Angebote für laufende oder geplante Behandlungen „ohne Wartezeit“, aber deren Leistungen seien in der Regel nicht ausreichend.
Junge Menschen unterschätzen Risiko für Zahnersatz
Die Erhebung zeigt auch, dass Zahnzusatzversicherungen offenbar erst für Menschen im mittleren Alter interessant werden. Nur 17 Prozent aller ausgewerteten Portal-Anfragen kamen demnach von Menschen zwischen 20 und 35 Jahren, der überwiegende Teil hingegen von Menschen zwischen 36 und 50 Jahren (39,29 Prozent) beziehungsweise 51 bis 66 Jahren (35,73 Prozent). Dabei könnten sich gerade jüngere Menschen oft sehr günstig absichern, so die Studien-Autoren. Gute Tarife mit voller Kostenübernahme bei Prophylaxe kosteten in diesen Altersklassen meist nicht mehr als rund 10 bis 15 Euro monatlich.
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