Der Bau eines großen Solarparks: Institutionelle Investoren werden zunehmend zufriedener mit nachhaltigen Geldanlagen. © picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Jens Büttner
  • Von Juliana Demski
  • 21.06.2021 um 20:34
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Wer nachhaltig investiert, kann mit einer genauso hohen oder gar höheren Rendite rechnen als bei konventionellen Anlagen. Das haben institutionelle Investoren im Rahmen einer aktuellen Studie bestätigt, die von der Fondsgesellschaft Union Investment beauftragt wurde. Hier kommen die Einzelheiten.

Im Rahmen einer Studie im Auftrag der Fondsgesellschaft Union Investment wurden insgesamt 201 institutionelle Investoren nach ihren Erfahrungen und Einschätzungen zum Thema nachhaltige Geldanlagen gefragt. Das Ergebnis: Drei Viertel der befragten Großanleger bewerten ihre Kenntnisse zu nachhaltigen Kapitalanlagen als gut oder sehr gut – eine Steigerung um fünfzehn Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr.

Rund vier Fünftel der Befragten, die sowohl klassisch als auch nachhaltig investieren, haben zudem nachhaltige und konventionelle Anlagen miteinander verglichen: 78 Prozent von ihnen geben an, dass die Rendite bei nachhaltigen Investments gleich hoch oder gar höher sei als bei konventionellen Strategien. Und 79 Prozent bescheinigen den nachhaltigen Anlagen ein ebenso gutes oder sogar besseres Risikomanagement als konventionellen Investments.

Eine weitere wichtige Erkenntnis aus der Studie: Erstmals seit dem Erscheinen der ersten Auflage vor mehr als zehn Jahren hat eine knappe Mehrheit der Befragten (51 Prozent) das im Markt verfügbare Angebot an nachhaltigen Investmentprodukten positiv bewertet. Zum Vergleich: In den vergangenen Jahren lag dieser Wert stets zwischen 30 und 35 Prozent. 37 Prozent der Großanleger gaben dieses Mal zudem an, einen Dialog mit den Emittenten ihrer Anlagen zu führen.

„Beim nachhaltigen Umbau der Wirtschaft sind auch die Investoren gefragt. Das Engagement als aktiver Aktionär spielt bei der Transformation der Unternehmen eine wichtige Rolle“, sagt Alexander Schindler, Vorstand von Union Investment mit Zuständigkeit für das institutionelle Kundengeschäft.Es gilt, im Dialog mit den Emittenten die Modernisierung der Wirtschaft zu fördern.“

Erhöht hat sich in den vergangenen fünf Jahren auch der Anteil der Investoren, die Nachhaltigkeitskriterien berücksichtigen: von 64 Prozent im Jahr 2017 auf aktuell 78 Prozent. Gleichzeitig ging die Zahl derer erheblich zurück, für die ein Ausstieg aus der nachhaltigen Kapitalanlage vorstellbar ist – von 23 Prozent im Jahr 2017 auf 7 Prozent in diesem Jahr.

Mehrheit der nachhaltig Investierenden ist zufrieden

72 Prozent der Großanleger gaben im Rahmen der Befragung zudem an, mit ihren nachhaltigen Kapitalanlagen außerordentlich oder sehr zufrieden zu sein – dieser Wert hat sich gegenüber dem Vorjahr um 16 Prozentpunkte verbessert. Vor einigen Jahren dagegen waren so zufriedene Investoren noch in der Minderheit (2017: 46 Prozent).

Dazu Schindler: „Die Studienergebnisse unterstreichen, dass Nachhaltigkeit bei den meisten institutionellen Investoren fest etabliert ist. Sie agieren bei diesem Thema mit ebenso professioneller Selbstverständlichkeit wie bei den übrigen Dimensionen der Kapitalanlage.“

Wachstumspotenzial nach wie vor vorhanden

Und trotzdem: Ein Wachstumspotenzial besteht laut der Studie auch weiterhin. Der wichtigste Faktor für die zukünftige Marktentwicklung ist aus der Sicht der Großanleger das Thema Regulierung. So nennen 78 Prozent veränderte regulatorische Anforderungen als entscheidenden Impuls, sich intensiver mit der nachhaltigen Kapitalanlage zu beschäftigen (Vorjahr: 70 Prozent). 92 Prozent erwarten, dass das Volumen nachhaltiger Kapitalanlagen in den nächsten zwölf Monaten weiter wächst (Vorjahr: 83 Prozent). 

Die Corona-Pandemie ist in den Augen vieler Investoren indes keine Entschuldigung für abflachendes Wachstum im nachhaltigen Anlagemarkt. Ein Drittel der Befragten (33 Prozent) ist sogar der Ansicht, dass der Markt für nachhaltige Investments nach Ende der Pandemie viel dynamischer wachsen wird als zuvor. Die gegenteilige Auffassung vertreten 21 Prozent.

Investoren sind sich einig beim Thema Klimawandel

Überwiegend einig zeigen sich die Großanleger jedoch in Bezug auf den Klimawandel: So sind 88 Prozent überzeugt, dass es weniger kosten würde, den Klimawandel zu verhindern, als für seine Folgen aufzukommen. Das größte Transformationspotenzial in Hinblick auf die zu erzielende Nachhaltigkeitswirkung sehen die Investoren im Energiesektor (98 Prozent), gefolgt vom Transportsektor (90 Prozent).

Die Herausforderungen des Klimawandels schlagen sich allerdings erst bei einer Minderheit der institutionellen Anleger im Portfolio nieder. So ist bislang bei 34 Prozent der Befragten die Ausrichtung der Investments auf die Pariser Klimaziele ein verbindliches Element ihrer Anlagestrategie.

„Der unausweichliche Wandel in der Energiewirtschaft bietet solchen Unternehmen Chancen, die sich schneller und besser auf die schärferen CO2-Vorgaben einstellen. Es gilt daher für Investoren, frühzeitig die Transformationsgewinner zu identifizieren. Das fördert den nachhaltigen Umbau der Wirtschaft und eröffnet gleichzeitig Renditechancen“, so Schindler.

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Juliana Demski

Juliana Demski gehörte dem Pfeffi-Team seit 2016 an. Sie war Redakteurin und Social-Media-Managerin bei Pfefferminzia. Das Unternehmen hat sie im Januar 2024 verlassen.

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