Blick in einen amerikanischen Microsoft-Store. © picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Steven Senne
  • Von Achim Nixdorf
  • 30.07.2021 um 14:12
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lesedauer Lesedauer: ca. 01:05 Min

Über die Hälfte der Cyber-Schadenfälle, die in Europa im 1. Quartal 2021 gemeldet wurden, lässt sich auf eine Schwachstelle in der Software Microsoft Exchange zurückführen. Das teilt der Spezialversicherer Hiscox mit. Noch nie zuvor habe es eine solch massive Welle von Hacker-Angriffen auf eine einzelne Software gegeben.

Die Microsoft-Anwendung Exchange Server dient der zentralen Ablage und Verwaltung von E-Mails, Terminen und Kontakten für mehrere Benutzer. Sie ist beliebt und wird gern von Unternehmen und Behörden als zentrale Plattform genutzt. Ihre praktische Funktionalität wissen aber offenbar nicht nur Anwender, sondern auch kriminelle Hacker zu schätzen.

Denn eine aktuelle Auswertung der Cyper-Schadenfälle in Europa, die im ersten Quartal des Jahres bei dem internationalen Spezialversicherer Hiscox aufgelaufen sind, zeigt: 55 Prozent, also mehr als die Hälfte der Fälle, gehen auf Schwachstellen bei Microsoft Exchange zurück. Mit deutlichem Abstand (10 Prozent) folgt Ransomware (Erpressungssoftware) an zweiter Stelle der häufigsten Schadenursachen. Dicht dahinter liegen Fälle rund um das Thema Finanzdiebstahl (8 Prozent).

„Eine solch massive Zahl an Cyber-Schadenfällen, die so gezielt und schnell Sicherheitslücken einer einzelnen Software ausnutzt, hatten wir bislang noch nie“, berichtet Tobias Tessartz, Technical Underwriter Cyber bei Hiscox Deutschland. „Das zeigt abermals, dass Aufklärung bei neuen und kurzfristig auftretenden Risiken wie bei Microsoft Exchange Servern vor allem für kleinere Firmen immer wichtiger wird. Cyber-Schadenfälle können sehr kostspielig und zum Teil sogar existenzbedrohend sein, vor allem, wenn eine schnelle Reaktion ausbleibt.“

Verdacht fällt auf chinesische Hacker-Gruppe

Nach großflächigen Hacker-Angriffen hatten im März 2021 auch zahlreiche Medien über Sicherheitslücken bei der Microsoft-Anwendung berichtet. Dahinter wurde eine chinesische Hacker-Gruppe namens „Hafnium“ vermutet. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) setzte sogar eine eigene Sicherheitswarnung ab. Microsoft hatte daraufhin ein Update veröffentlicht, mit dem die Schwachstellen in der Software geschlossen werden sollten.

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Achim Nixdorf

Achim Nixdorf war von April 2019 bis Mai 2024 Content- und Projekt-Manager bei Pfefferminzia. Davor arbeitete er als Tageszeitungs- und Zeitschriftenredakteur mit dem Fokus auf Verbraucher- und Ratgeberthemen.

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