- Von Achim Nixdorf
- 05.08.2021 um 18:07
Fragt man die Deutschen danach, nach welchen Kriterien Sie ihr Geld anlegen, spielt Nachhaltigkeit trotz der allgegenwärtigen Diskussion um Umweltschutz und Klimawandel noch eine untergeordnete Rolle. Und das, obwohl die meisten Banken und Versicherer entsprechende Produkte inzwischen im Portfolio haben und aktiv bewerben. Das ist das zentrale Ergebnis einer Sonderbefragung des Deutschen Instituts für Vermögensbildung und Alterssicherung (DIVA), an der 2.000 Bundesbürger teilnahmen.
Thema Nachhaltigkeit gewinnt an Bedeutung
Viel Potenzial und viele offene Fragen beim Thema Nachhaltigkeit
Demnach geben zwar mehr als die Hälfte (52,8 Prozent) der Befragten an, dass Ihnen Nachhaltigkeit bei der Geldanlage wichtig sei. Geht es aber um konkrete Anlage-Entscheidungen, sind andere Faktoren wichtiger: An erster Stelle steht mit 43 Prozent das Kriterium Sicherheit, dahinter folgt etwas abgeschlagen Rentabilität mit 27 Prozent. Liquidität liegt mit 18 Prozent auf Platz 3 und Nachhaltigkeit bildet mit nur 13 Prozent das Schlusslicht.
Die Unterschiede zwischen Männern und Frauen bei der Priorisierung der Kriterien sind marginal. Während Frauen etwas mehr Wert auf Sicherheit legen, steht bei Männern laut DIVA Rentabilität etwas stärker im Fokus.
„Sicherheit und Nachhaltigkeit schließen sich nicht aus“
„Auf den ersten Blick überraschen die Ergebnisse, denn in anderen Bereichen zeigen sich die Deutschen wandlungsfreudiger. Doch angesichts der vergleichsweise hohen Summen auf deutschen Girokonten und bei Sichteinlagen bestätigen sie auch das traditionell konservative Anlageverhalten“, sagt Professor Michael Heuser, Wissenschaftlicher Direktor des DIVA.
Sicherheit und Nachhaltigkeit müssten sich allerdings nicht gegenseitig ausschließen. „Anlagemöglichkeiten mit Nachhaltigkeitsfokus sollten beides gleichermaßen mitbringen. Nur so wird die Finanzwirtschaft ihren auch politisch gewünschten Beitrag leisten können.“
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