Oliver Fasold, Facharzt für Neurologie, arbeitet mit einer elektronischen Patientenakte. Je digitaler der Gesundheitsbereich wird, desto mehr steigt auch das Risiko von Cyber-Angriffen. © picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Jens Kalaene
  • Von Redaktion
  • 13.08.2021 um 12:54
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Selbstverständlich haben auch Apotheken und Ärzte Teil am Prozess der gesellschaftlichen Digitalisierung. Doch nicht selten fehlt es schon am Basis-Schutz vor allgegenwärtigen Gefahren. Eine Möglichkeit für Vermittler, einen Mehrwert zu bieten und sich von Mitbewerbern abzuheben, meint Dani Hildebrand, Change-Coach für Digitalisierung, Kommunikation und Marketing.

Die Digitalisierung ist neben der richtigen Kommunikation und des richtigen Mitarbeitermanagements eine wichtige Säule der Transformation, die Apotheken und Ärzte seit Jahren beschäftigt. Doch viele Heilberufler sehen die Digitalisierung lediglich als notwendiges Übel, denn im täglichen Arbeiten geht es ihnen vor allem darum, Menschen zu helfen. Und dafür benötigen Apotheker und Ärzte nicht zwingenderweise digitale Prozesse oder zusätzliche Kommunikationskanäle – wie beispielsweise Homepage, E-Mail oder gar Apps.

Selbst wenn Gesundheitsdienstleister sich neuen Medien bereitwillig öffnen und den Mehrwert beispielsweise bei Apps für automatisierte Terminvergaben beim Arzt oder für Medikamentenvorbestellungen in der Apotheke erkennen und auch nutzen möchten, kommt das nächste Thema auf die Unternehmer zu: Datenschutz und -sicherheit. Sicher, das Thema ist nicht neu. Aber durch neue Medien und die Europäische Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) erhält das Thema eine neue, bisher unbekannte Komplexität. Zudem ist das Risiko gestiegen, bei Verstößen empfindliche Strafen zu erhalten.

E-Mails haben in den Gesundheitssektor selbstverständlich längst Einzug gehalten. Doch gerade hier verbergen sich gerne unterschätzte Gefahren – so kommt es beispielsweise immer wieder zu Cyber-Angriffen, die als Bewerbungen per E-Mail getarnt sind. Nicht ungeschickt machen sich Cyber-Kriminelle einen Schmerzpunkt der Branche – Fachkräftemangel – zunutze, um Computerviren oder sonstige Malware einzuschleusen und das System der Praxis oder Apotheke lahmzulegen.

Spätestens nach einer Attacke ist Cyber-Sicherheit gefragt

Apotheken und Ärzte sind aus einem Grund besonders beliebt bei Hacker-Angriffen: Sie haben nicht nur das Öl der Zukunft, nämlich Daten, sondern quasi den heiligen Gral – denn besonders sensible Patientendaten gelten nicht umsonst als besonders schützenswert. Für Unternehmer in einem so sensiblen Bereich wie der Gesundheitsbranche ist es daher ungemein wichtig, sich intensiv mit dem Thema Ab- und Versicherung moderner Technik zu beschäftigen: von Schutzmaßnahmen über neue und zusätzliche Versicherungen bis hin zur Integration der Maßnahmen in das QMS-Handbuch. Ein neuer Markt, der meist erst Beachtung findet, wenn ein Unglück passiert ist.

Vermittler sollten hier nicht hinterherhinken, sondern aktiv die Risiken der Digitalisierung, die Gesundheitsdienstleister besonders betreffen, offensiv ansprechen. Mit guten Versicherungsprodukten und vielleicht ein oder zwei IT-Spezialisten an der Hand, die Systeme schützen oder im Notfall umgehend reparieren, können Berater Kunden einen Mehrwert bieten über den Gesundheitsdienstleister sehr dankbar sind. Spätestens nach der ersten erfolgreichen Cyber-Attacke.

Über die Autorin

Dani Hildebrand ist Change-Coach für Digitalisierung, Kommunikation und Marketing. Sie unterstützt Apothekeninhaber bei ihrer Transformation. Ihre Mission ist es, dass die Apotheke vor Ort als Lotse des Gesundheitswesens der zentrale Dreh- und Angelpunkt ist und den Menschen eine pharmazeutische Heimat gibt. Weitere Infos gibt es unter www.danihildebrand.de

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