Frank Werneke ist seit 2019 Vorsitzender der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi). © Verdi
  • Von Achim Nixdorf
  • 21.10.2021 um 17:53
artikel drucken artikel drucken
lesedauer Lesedauer: ca. 01:10 Min

Die Rentenpläne der zukünftigen Ampel-Koalition aus SPD, Grüne und FDP werden wohl recht teuer. Experten sind sich daher sicher: Ohne Beitragserhöhungen ist das nicht zu finanzieren. Auch Verdi-Chef Frank Werneke rechnet mit steigenden Rentenbeiträgen in den kommenden Jahren, hält das aber für vertretbar.

Frank Werneke, Chef der Gewerkschaft Verdi, glaubt, dass sich die Deutschen auf steigende Rentenbeiträge einstellen müssen. „Der Bundeszuschuss zur Rentenversicherung wird erhöht werden müssen, gar keine Frage. Das ist im Bundeshaushalt auch darstellbar. Und es wird steigende Beiträge zur Rentenversicherung geben müssen“, sagte Werneke in einem Interview mit der „Rheinischen Post“ (kostenpflichtig). Angesichts der Tatsache, dass der Rentenbeitragssatz derzeit bei 18,6 Prozent liege und damit „unterhalb des Niveaus in der Regierungszeit von Helmut Kohl“ rangiere, sei dies aber vertretbar.

Zum Hintergrund: SPD, Grüne und FDP hatten sich in ihren Sondierungsgesprächen darauf verständigt, dass es weder Rentenkürzungen noch eine Anhebung des gesetzlichen Renteneintrittsalters geben soll. Darüber hinaus wolle man ein „Mindestrentenniveau von 48 Prozent“ sichern. Dazu ist der Einstieg in eine teilweise Kapitaldeckung der gesetzlichen Rente geplant ­– mit einem ersten Kapitalstock von 10 Milliarden Euro aus Haushaltsmitteln.

„Menschen werden Weg mitgehen“

Aus Sicht vieler Experten sind das drei teure Versprechen, die ohne Beitragserhöhung nicht zu finanzieren seien. Denn bevor die Deutsche Rentenversicherung (DRV) Zusatzeinnahmen aus der angedachten Aktienrente erwirtschaften kann, werde es geraume Zeit dauern.

Verdi-Chef Werneke zeigt sich gleichwohl überzeugt davon, dass die Bürger leicht steigende Rentenbeiträge akzeptieren würden. Zur Warnung von Arbeitgeberverbänden, dass steigende Rentenbeiträge negative Auswirkungen am Arbeitsmarkt zur Folge haben könnten, sagte er: „Wenn die Menschen vor der Wahl stehen, ob sie 30 Euro im Monat mehr in die Rentenkasse zahlen sollen oder ob sie am Ende eine Rente haben, von der sie nicht auskömmlich leben können, dann weiß ich, dass für sie moderat steigende Rentenbeiträge der bessere Weg sind.“

autorAutor
Achim

Achim Nixdorf

Achim Nixdorf war von April 2019 bis Mai 2024 Content- und Projekt-Manager bei Pfefferminzia. Davor arbeitete er als Tageszeitungs- und Zeitschriftenredakteur mit dem Fokus auf Verbraucher- und Ratgeberthemen.

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

Pfefferminzia Logo rgb
Suche
Close this search box.
Zuletzt hinzugefügt
Wie die Zukunft der bAV aussieht
Handelsblatt Jahrestagung bAV 2024

Wie die Zukunft der bAV aussieht

Vermittler müssen und wollen sich weiterbilden
AfW-Vermittlerbarometer: Nachhaltigkeit

Vermittler müssen und wollen sich weiterbilden

Zuletzt hinzugefügt
„Ich stelle eine echte Verbindung zu meinen Kunden her“
Interview-Reihe „Auf dem Weg zum Unternehmer“

„Ich stelle eine echte Verbindung zu meinen Kunden her“

„Mein Schweinehund ist einfach ein bisschen kleiner“
Interview-Reihe „Auf dem Weg zum Unternehmer“

„Mein Schweinehund ist einfach ein bisschen kleiner“

Skip to content