- Von Lorenz Klein
- 05.11.2021 um 15:41
Die Krankenzusatzversicherung ist und bleibt der Hoffnungsträger für die privaten Krankenversicherer – denn während das Personenwachstum in der privaten Krankenvollversicherung im vergangenen Jahr abermals schwächelte, bleibt ihre „kleine Schwester“ auf einem stabilen Wachstumspfad.
Die Zahl der bestehenden Verträge in der Zusatzversicherung legte 2020 marktweit um fast 745.000 Verträge auf 27,392 Millionen zu, was einem Plus von rund 2,8 Prozent entspricht. Das berichtet die Ratingagentur Assekurata auf Basis einer Analyse des Neugeschäfts der Branche. Auslandsreisekrankenversicherungen blieben bei der Marktbetrachtung außen vor.
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Demnach konnten 26 Unternehmen ihren Bestand weiter ausbauen – allen voran die Barmenia, die den größten Zuwachs erzielte. Als einziger Anbieter gelang es dem Wuppertaler Krankenversicherer im sechsstelligen Bereich zu wachsen: 112.017 Verträge fanden sich bis Jahresende zusätzlich in den Büchern des Unternehmens. „Hier scheinen sich die umfangreichen Produkteinführungen 2020 in den Bereichen ambulant, stationär und Zahn bereits nach einem Jahr auszuzahlen“, kommentiert Assekurata-Sprecher Russel Kemwa das starke Wachstum der Barmenia. Dabei hat das Unternehmen einen weiten Weg zurückgelegt: 2018 lag man lediglich auf Platz 10, mit einem Zuwachs von 13.935 Verträgen, doch bereits 2019 schob sich die Barmenia mit 41.725 hinzugewonnen Verträgen auf Platz 4 vor.
Wer nach der Barmenia am stärksten zulegte
Nach der Barmenia folgt in der aktuellen Auswertung der Münchner Verein auf Platz 2 der wachstumsstärksten Krankenzusatzversicherer (plus 81.657), den dritten Rang belegt die Gothaer (plus 59.249), dicht gefolgt von der Halleschen (plus 57.616) sowie Ergo auf Platz 5 (plus 56.138).
Gleichwohl bedeutet ein starkes Wachstum noch nicht, dass man als Anbieter bereits zu den Marktführern zählt – der Aufholjagd zum Trotz. „Mit ihrem deutlichen Zugewinn konnte die Barmenia in der Zusatzversicherung nach Personen erstmals die Eine-Millionen-Marke überschreiten, schaffte es aber nicht in die Top-Ten“, heißt es dazu bei Assekurata. Mit ihren rund 1,104 Millionen Verträgen landen die Wuppertaler in der Gesamtbetrachtung auf Platz 11 und damit knapp hinter der R+V, die insgesamt gut 1.147 Millionen Zusatzpolicen verwaltet. „Grundsätzlich gibt es in den Top-Ten 2020 keine Veränderungen in der Rangfolge“, so Kemwa. Der größte Krankenzusatzversicherer im Markt bleibt damit weiterhin die DKV mit mittlerweile 3,576 Millionen versicherten Personen. Mit deutlichem Abstand dahinter folgen die Allianz sowie die Signal Iduna mit rund 2,2 beziehungsweise 1,9 Millionen Verträgen.
Diese Versicherer erlitten deutliche Kundenverluste
„Trotz aller Euphorie gibt es auch Unternehmen, die in der Ergänzungsversicherung noch Nachholbedarf haben“, weiß Assekurata-Sprecher Kemwa weiter zu berichten. So konnten sechs Krankenversicherer ihren Bestand nach Personen nicht ausbauen und erlitten vielmehr Verluste.
Dabei verlor die Signal Iduna mit mehr als 9.854 die meisten Verträge in diesem Segment, gefolgt von der Continentale mit rund 7.000. Axa und Süddeutsche verbuchten einen Verlust von 5.989 beziehungsweise 4.171 Verträgen. Auch bei der LKH und Alte Oldenburger schrumpfte der Bestand der Ergänzungsversicherten.
Eine grafische Übersicht mit allen Bestandsgewinnern und -verlieren sowie den größten Anbietern in der Zusatzversicherung 2020 gibt es hier.
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