- Von Juliana Demski
- 09.11.2021 um 17:29
Das Deutsche Finanz-Service Institut (DFSI) hat den Markt der Vollkostentarife privater Krankenversicherer (PKV) durchforstet. Das Ziel: die besten Tarife aus den Bereichen Grund-, Standard- und Premiumschutz ausfindig zu machen. Zudem kamen auch spezielle Beihilfe-Tarife für Beamte auf den Prüfstand. Mit 17 Versicherern nahmen 75 Prozent des PKV-Marktes teil.
„Ohne PKV wären wir bislang nicht so gut durch die Corona-Pandemie gekommen“
„PKV-Volltarife auf einem sehr guten Bedingungsniveau“
Warum PKV-Anbieter auch in Zukunft punkten können
Die vom Gesetzgeber vorgeschriebenen Basis- und Standardtarife seien dabei unberücksichtigt geblieben, da diese „eins zu eins an die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) gekoppelt“ seien – sowohl beim Beitrag als auch beim Leistungsumfang. Sie seien daher „nicht mit originären PKV-Tarifen vergleichbar“, heißt es im Rating-Papier.
Stattdessen sei für die Untersuchung auch die Beitragshöhe berücksichtigt worden. „Denn was bringt ein Top-Tarif, wenn dieser für den potenziellen Kunden unbezahlbar ist?“, fragt DFSI-Senior-Analyst Sebastian Ewy rhetorisch. „Mit unserer Klassifizierung kann jeder nach dem besten Tarif suchen, der zudem auch zu den eigenen Finanzen passt.“
13 Teilbereiche untersucht
Insgesamt kamen in Sachen Tarifbedingungen (AVB) 13 Teilbereiche von A wie Auslandsschutz bis Z wie Zahnleistungen auf den Prüfstand. Wichtigere Teilbereiche – etwa ambulante und stationäre Behandlung oder auch Heilmittel – brachten mehr Punkte ein als weniger wichtige wie etwa die Übernahme von Kosten bei Krankentransporten. Die Prämienhöhe wiederum wurde mittels mehrerer Musterkunden bei den Versicherern abgefragt und dann in Relation zum jeweils günstigsten Anbieter bewertet.
Zudem floss auch die Finanzkraft der PKV-Anbieter in die Bewertung ein. Für Experte Ewy ein wichtiger Punkt: „Eine Private Krankenversicherung läuft oft über Jahrzehnte. Da sollte man Versicherer wählen, die aller Voraussicht nach auch später die eingegangenen Verpflichtungen erfüllen können.“ Letztlich floss in allen drei Leistungsniveaus die Finanzkraft mit einer Gewichtung von 15 Prozent in das Gesamtergebnis ein; die Prämienhöhe mit 25 Prozent und der Leistungsumfang mit 60 Prozent. Jedoch variieren je nach Leistungsniveau die vom DFSI geforderten Leistungen.
Beim Grundschutz erreichte die Hanse-Merkur mit der Gesamtnote „Exzellent (1,0)“ den ersten Platz. Die Hallesche kam mit einem „Sehr Gut (1,1)“ auf Platz 2. Barmenia und Axa errangen mit der Note „Sehr Gut (1,2)“ jeweils Bronze. Zudem schafften hier noch fünf weitere Anbieter ein „Sehr gut“. Weitere sechs Versicherer haben beim Grundschutz gute Angebote.
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