- Von Karen Schmidt
- 07.12.2021 um 13:02
Die versicherten Schäden, die die Hochwasserkatastrophe an Ahr und Erft verursacht hat, prognostiziert der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) aktuell auf 8,2 Milliarden Euro. Mehr als ein Drittel davon haben die deutschen Versicherer bezahlt. „An unsere Kunden wurden bereits über 3 Milliarden Euro ausgezahlt, um die Schäden an Hausrat, Wohngebäuden, Betrieben und Fahrzeugen zu beheben“, sagte der Hauptgeschäftsführer des GDV, Jörg Asmussen.
„In der aktuellen Situation merken wir einmal mehr, wie wichtig unser Job ist“
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Alle Schäden könnten zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht beglichen sein, heißt es vom Verband. „Die Versicherer zahlen nicht pauschal eine Summe aus, sie bezahlen ganz konkret den Wiederaufbau eines Gebäudes“, sagt Asmussen. Das geschehe so zügig wie möglich. „Aber bis alle stark geschädigten Gebäude wieder aufgebaut sind, dauert es noch. Und erst dann sind alle Mittel geflossen”, so der GDV-Manager weiter.
Asmussen machte einmal mehr deutlich, dass sich die Betroffenen darauf verlassen könnten, dass die Versicherer bestehende Ansprüche erfüllen: „Glauben Sie nicht den Gerüchten in den sozialen Medien. Die Versicherungswirtschaft nimmt ihre Verpflichtungen sehr ernst.“
Kunden in Nordrhein-Westfalen am stärksten betroffen
Von den bislang ausgezahlten Leistungen erhielten Betroffene in Nordrhein-Westfalen über 1,7 Milliarden Euro. Auf Versicherungskunden in Rheinland-Pfalz entfielen rund 950 Millionen Euro, während die übrigen 350 Millionen Euro vor allem in Bayern und Sachsen ausgezahlt wurden.
Laut Asmussen hat die Versicherungswirtschaft in den vergangenen Wochen und Monaten große Anstrengungen unternommen, um den Wiederaufbau der zerstörten Landstriche voranzutreiben und die Betroffenen zu unterstützen. „Es ist verständlich, dass die Menschen so schnell wie möglich wieder in ihrer Häuser und in ein normales Leben zurückkehren wollen“, sagte der GDV-Hauptgeschäftsführer. „Von der öffentlichen Hand hätten wir uns aber klare Aussagen gewünscht, an welche behördlichen Präventionsauflagen der Wiederaufbau geknüpft ist“, so Asmussen. „Das betrifft vor allem das Ahrtal. Stattdessen ist in der Öffentlichkeit der Eindruck entstanden, dass man mit den von der Landesregierung neu berechneten Gefahrenkarten für künftige Katastrophen hinreichend vorgesorgt hat. Das ist eine verpasste Chance für eine bessere Hochwasservorsorge.“
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