- Von Karen Schmidt
- 14.12.2021 um 14:53
Immer mehr junge Berufstätige werden aufgrund akuter Atemwegserkrankungen krankgeschrieben. Das geht aus einer Analyse aus Daten der Krankenkasse Barmer hervor. Demnach waren vom 14. November bis 20. November rund 51 von 1.000 unter 20-Jährigen aufgrund einer Atemwegserkrankung arbeitsunfähig. Das sind doppelt so viele wie bei den 20- bis 29-Jährigen mit rund 25 von 1.000 Beschäftigten. Auch alle älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer waren deutlich seltener aufgrund dieser Diagnose krankgeschrieben.
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„Die Grippe- und Erkältungswelle ist im vergangenen Winter sehr moderat verlaufen. Denn die Abstands- und Hygieneregeln zum Schutz vor Corona haben das Ansteckungsrisiko insgesamt gesenkt. Dass die jüngste Gruppe der Beschäftigten so viel stärker betroffen ist, mag auch mit deren Lebensgewohnheiten zu tun haben“, erklärt Ursula Marschall, Leitende Medizinerin bei der Barmer, die Zahlen.
In dieser Altersgruppe gehöre der Kontakt mit Gleichaltrigen zum Alltag und sei wichtiger Bestandteil des sozialen Lebens. In Pandemiezeiten führe jedoch eine hohe Kontaktfrequenz mit größeren Gruppen auch zu einer höheren Krankheitsaktivität.
Große regionale Unterschiede
Laut der Barmer-Analyse auch auffällig: Es gibt hierbei große regionale Differenzen. In der dritten Novemberwoche waren insbesondere Menschen in Sachsen mit 35,5 je 1.000 Versicherte, Thüringen (32,1) und Sachsen-Anhalt (27,9) aufgrund einer Atemwegserkrankung krankgeschrieben. In Bremen waren es zum Vergleich nur 14,8 von 1.000 Versicherten.
Marschall: „Die deutlichen regionalen Unterschiede beim Auftreten von Atemwegserkrankungen können wir allein medizinisch nicht erklären. Hier sind unterschiedliche Einflussgrößen zu berücksichtigen. Die strikte Einhaltung der AHA-Regeln ist jedoch wichtiger denn je, insbesondere in Hinblick auf die massive Zunahme der Corona-Neuinfektionen.“
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