- Von Karen Schmidt
- 27.01.2022 um 14:09
Nicht viele Branchen stehen aktuell vor so großen Veränderungen wie die Energiebranche. Zum einen gibt es von rechtlicher Seite her immer neue Rahmenbedingungen: das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), das Gesetz zur Entwicklung und Förderung der Windenergie auf See (WindSeeG), das Gesetz zum Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkungen durch Luftverunreinigungen, Geräusche, Erschütterungen und ähnliche Vorgänge (BimSchG) – um mal nur einige Gesetzesinitiativen zu nennen.
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„Zeitgleich steht die Energiewirtschaft vor gewaltigen technologischen Umwälzungen weg von fossilen Brennstoffen hin zu erneuerbaren Energien“, sagt Andreas Knoblauch, Experte für Kommerzielle Risikolösungen im Bereich Erneuerbare Energien beim Versicherungsmakler Aon. „Herausfordernd ist dabei der Umstand, dass gewaltige Strommengen, die bisher von Atom- und Kohle-Kraftwerken produziert wurden, künftig von einer großen Zahl wesentlich kleiner dezentraler Kraftwerke auf Basis von Wind, Photovoltaik & Co. bewerkstelligt werden muss“, beschreibt der Experte die Anforderungen an die Branche. Das könne nur gelingen, wenn parallel dazu der massive Ausbau der Stromtrassen landauf, landab ohne weitere große Verzögerungen gelänge. Knoblauch: „Ansonsten droht dem Industriestandort Deutschland der stromtechnische Gau.“
Diese Umwälzungen haben natürlich auch Auswirkungen auf den Versicherungsbedarf der Branche. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) erwartet einem Sprecher zufolge, dass sich gerade in dem Segment der Erneuerbaren Energien, und hier vor allem im Bereich der Windkraft- und Photovoltaikanlagen, in den kommenden Jahren noch einiges bewegen wird. Die Versicherer seien darauf vorbereitet: „Im Unterschied zu den Anfangsjahren, in denen Offshore-Parks geplant und gebaut wurden und anfänglich mit Kapazitätsengpässen auf dem Versicherungsmarkt gerechnet wurde – der jedoch nicht wirklich eintrat –, wird es entsprechende Kapazitäten und Versicherungslösungen auf dem Markt geben“, verspricht der GDV-Sprecher.
Viele mögliche Risiken
Die Risiken in der Stromerzeugung sind dabei vielfältig. Vor allem Unwetterereignisse, wie sie in den vergangenen Jahrzehnten deutlich zugenommen haben, können den Unternehmen zu schaffen machen. Schäden samt Betriebsunterbrechung entstehen etwa durch Hochwasser, das möglicherweise die Sicherheit des Standortes zur Energie-Erzeugung und der Transportwege durch zerstörte Bahntrassen oder Brücken gefährden kann – wie bei den letzten großen Überflutungsereignissen 2002 und 2021 geschehen. Aber auch Niedrigwasser bei einer andauernden Hitze kann den Stromerzeugern zusetzen, wenn dadurch zum Beispiel die notwendige Kühlung der Kraftwerke beeinträchtigt wird. Sturm und Hagel sind wiederrum Gift für Photovoltaik-Anlagen und Vereisungen von Hochspannungsleitungen etwa, können zum Abknicken von Stromasten führen – geschehen etwa im Jahr 2005 im Münsterland.
Aber auch neuere Risiken können den Betreibern zu schaffen machen: „Durch die stetige Vernetzung und Fernsteuerung vieler technischer Anlagen, spielt natürlich auch die Gefahr von Cyber-Attacken und damit einhergehend Stromausfälle et cetera eine nicht unwesentliche Rolle“, sagt Knoblauch. Die vergangenen Monate hätten deutlich gezeigt, wie anfällig diverse Industrien für Cyber-Attacken seien. Die Energiewirtschaft könne sich davon auch nicht freisprechen.
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