- Von Juliana Demski
- 01.02.2022 um 12:55
Mit Höchstgeschwindigkeiten von rund 140 Kilometern pro Stunde (km/h) eröffnete am vergangenen Wochenende „Nadia“ die Sturmsaison 2022. Besonders hart traf es die Küstengebiete von Nord- und Ostsee. „Spitzenreiter waren diesmal nicht Bergstationen, sondern die beiden Leuchttürme ‚Alte Weser‘ mit 144 km/h und ‚Kiel‘ mit 140 km/h“, weiß Onnen Siems, Geschäftsführer der Beratungsfirma Meyerthole Siems Kohlruss (MSK). Insgesamt geht er hierzulande von versicherten Schäden in Höhe von 100 Millionen Euro aus.
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Diese Summe könne jedoch auch noch weiter steigen, fügte Siems hinzu. „Die aktuelle wirtschaftliche Situation mit einer Inflationsrate von 5 Prozent und Baupreissteigerungen im zweistelligen Bereich wird im Vergleich zu früheren Ereignissen deutlich höhere Durchschnittsschäden ergeben. Hier kann sich auch der Handwerkermangel bemerkbar machen, der unter anderem durch Omikron bedingt ist“, so der MSK-Chef weiter. „Wenn eine Reparatur nicht zeitnah umgesetzt wird, kann dies zu noch teureren Schäden führen“.
Wenn beispielsweise ein Dach durch ein Sturmgeschehen undicht werde und dies in der Folge zu Schäden durch eindringendes Regenwasser führe, müsse hierfür der Versicherer aufkommen. Welche Schäden abgedeckt seien, müsse jedoch differenziert betrachtet werden, erklärt Siems. Denn: „Schäden aus der Sturmflut sind zum Beispiel im Allgemeinen nicht versichert.“
„Nadia“ war der erste schadenträchtige Sturm des Jahres 2022 – dennoch ist Deutschland vergleichsweise glimpflich davongekommen. Zum Vergleich: 2020 verursachte Sturm „Sabine“ Schäden von mehr als 600 Millionen Euro (wir berichteten) und 2018 waren es nach „Friederike“ sogar rund 900 Millionen Euro (wir berichteten). Der große Bruder „Kyrill“ hingegen sorgte im Jahr 2007 für mehr als 2 Milliarden Euro an versicherten Schäden in Deutschland.
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