Ein starkes Gewitter über Brandenburg: Im Europavergleich liegt Deutschland auf Platz 1, was Unwetterschäden angeht. © picture alliance / Andreas Franke | Andreas Franke
  • Von Juliana Demski
  • 03.02.2022 um 20:18
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lesedauer Lesedauer: ca. 01:10 Min

Starkregen, Überschwemmungen, Stürme – Extremwetterereignisse nehmen auch in Deutschland stark zu. Aktuelle Zahlen der EU-Umweltagentur EEA zeigen nun: Innerhalb der vergangenen 40 Jahre haben Unwetter hierzulande Schäden in Höhe von rund 110 Milliarden Euro verursacht – das ist der höchste Wert in ganz Europa.

Innerhalb der vergangenen 40 Jahre haben Unwetter hierzulande für eine Gesamtschadensumme von rund 110 Milliarden Euro gesorgt. Darüber hat zuerst der „Spiegel“ auf Basis einer ihm vorliegenden Auswertung der EU-Umweltagentur EEA berichtet.

In derselben Zeit kommen alle anderen EU-Länder sowie die Schweiz, Norwegen, Island, Liechtenstein und die Türkei zusammen auf einen Gesamtschaden on 450 bis 520 Milliarden Euro durch Extremwetterereignisse. Das bedeutet: Im Europavergleich liegt Deutschland an erster Stelle, was Unwetterschäden betrifft. Auf Platz 2 folgt Frankreich, auf Platz 3 Italien.

Laut der EEA seien 3 Prozent aller Extremwetterereignisse für rund 60 Prozent aller wirtschaftlichen Verluste verantwortlich gewesen, berichtet der „Spiegel“ weiter. Das Problem: Nur ein Viertel bis ein Drittel der Schäden seien versichert gewesen.

Man könne einzelnen Staaten jedoch keinen Vorwurf machen, zitiert der Spiegel dazu EEA-Mann Wouter Vanneuville. Denn hohe Schadenzahlen stünden nicht zwangsläufig mit einer schlechten Vorbereitung auf Unwetterverhältnisse in Verbindung. „Es gibt einen riesigen Zufallseffekt bei den Extremereignissen“, so Vanneuville weiter. Manche Länder seien schlichtweg anfälliger als andere.

Der EEA zufolge sei aktuell zudem noch kein klarer Trend zu höheren Schadenzahlen in Europa erkennbar. Es sei jedoch damit zu rechnen, dass diese zunehmen würden, schreibt das Portal weiter – unter anderem deshalb, weil sich mehr wirtschaftliche Vermögenswerte in flutanfälligen Küstengebieten befänden, erklärt Vanneuville. Dennoch träten Extremwetterereignisse meist völlig zufällig auf. „Der Grund, warum man keinen Trend sieht, ist nicht, dass der Klimawandel nicht real wäre, sondern dass bereits viele Maßnahmen ergriffen werden“, so der EEA-Experte. Welche EU-Länder aktuell am besten auf klimabedingtes Extremwetter vorbereitet seien, könne er jedoch nicht genau sagen.

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Juliana Demski

Juliana Demski gehörte dem Pfeffi-Team seit 2016 an. Sie war Redakteurin und Social-Media-Managerin bei Pfefferminzia. Das Unternehmen hat sie im Januar 2024 verlassen.

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