Cyber-Versicherungs-Experte Nikolaus Stapels © privat
  • Von Manila Klafack
  • 28.02.2022 um 09:49
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Die technische Infrastruktur in Unternehmen wird immer robuster gegen Cyber-Attacken aufgestellt. Gleichzeitig werden die Angriffe der Kriminellen professioneller – und geschehen häufig unwissentlich über Mitarbeiter im Betrieb. Eine Cyber-Versicherung ist für Unternehmen daher unverzichtbar – und somit auch für Versicherungsvermittler ein spannendes Gebiet.

Attacken durch Schadsoftware, Verletzungen der Datenschutzrichtlinien oder IT-Ausfälle: Cyber-Gefahren stellen in diesem Jahr die größte Sorge von Firmen weltweit dar. Das zeigt die im Januar veröffentlichte Studie „Allianz Risk Barometer 2022“ von Allianz Global Corporate & Specialty (AGCS). So geben 44 Prozent der befragten Unternehmer, Risikomanager, Makler und Versicherungsexperten Cyber-Risiken als größte Gefahr an.

Ransomware ist größte Cyber-Bedrohung

Im Gegensatz zu den Ergebnissen der weltweiten Befragung liegen Betriebsunterbrechungen in Deutschland mit 55 Prozent ganz vorne bei den Bedrohungen. Dennoch bewertet die Hälfte der Befragten hierzulande Cyber-Vorfälle als zweitgrößte Bedrohung. Insbesondere von Ransomware, also Erpressersoftware, sehen die Umfrageteilnehmer eine immense Gefahr ausgehen. 57 Prozent geben das an.

„Ransomware ist zu einem großen Geschäft für Cyber-Kriminelle geworden, die ihre Taktiken verfeinern und die Einstiegshürden senken – der Einsatz der Verschlüsselungs-software kostet nur wenige Euro und erfordert geringe technische Kenntnisse“, sagt Jens Krickhahn, Practice Leader Cyber bei der AGCS in Zentral- und Osteuropa. Die Kommerzialisierung der Internetkriminalität erleichtere es, Schwachstellen in großem Stil auszunutzen. „Wir werden mehr Angriffe auf Lieferketten und kritische Infrastrukturen erleben”, prognostiziert Krickhahn.

Immer mehr Unternehmen, vor allem auch kleine und mittelständische, erkennen mittlerweile, dass sie ebenso wie Konzerne ins Visier von Cyber-Kriminellen geraten können. Den Befragten ist bewusst, dass die Sicherheitsvorkehrungen verbessert und künftige Ausfälle geplant werden müssen. Anderenfalls können Konsequenzen seitens der Regulierungsbehörden, von Investoren und anderen Interessengruppen drohen.

Was Versicherungen bringen

Nicht zuletzt hat die Corona-Pandemie mit ihrem Trend zum Homeoffice dazu beigetragen, die Risiken zu verdeutlichen. Daher steht die technische Infrastruktur in der Regel gut geschützt da. Firewall, Antivirensoftware auf den Computern und regelmäßige Back-ups der Unternehmensdaten gehören zum Standard vor allem bei größeren Unternehmen.

„Die Mitarbeiter jedoch sind oft noch weniger sensibilisiert“, macht der Cyber- und Gewerbe-Experte Nikolaus Stapels, von der gleichnamigen Consultingfirma, klar. „Unter dem Begriff Social Engineering werden dabei alle Maßnahmen zusammengefasst, die auf die Angestellten eines Unternehmens abzielen. Nicht umsonst gibt es den Spruch ‘Dumme Hacker hacken Maschinen, kluge Hacker hacken Menschen’“, so Stapels.

Cyber-Versicherungen können zwar nicht direkt vor einer Attacke schützen, doch viel zur Sicherheit des Unternehmens beitragen. Und vor allem können sie im Fall eines Schadens helfen. „Insbesondere die Assistanceleistungen genießen einen immer größeren Stellenwert. So sichern die Produkte neben den Risiken aus Cyber-Angriffen eine Unterstützung bei Betriebsunterbrechung, Krisenberatung, Datenwiederherstellung oder die Absicherung von gesamten IT-Systemen ab.“

>>Seite 2: Versicherungsvermittler können sich hier positionieren

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Manila Klafack

Manila Klafack war bis März 2024 Redakteurin bei Pfefferminzia. Nach Studium und redaktioneller Ausbildung verantwortete sie zuvor in verschiedenen mittelständischen Unternehmen den Bereich der Öffentlichkeitsarbeit.

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