- Von Andreas Harms
- 13.04.2022 um 13:04
Der globale Markt für Versicherungen hat definitiv eine Großmacht: China. In diesem Jahr kommen vier der zehn wertvollsten Marken aus dem asiatischen Land. Auf Platz 1 liegt der Konzern Ping An mit einem Markenvolumen von umgerechnet 37,0 Milliarden Euro. Und dann kommt erst einmal eine Weile nichts. Auf Rang 2 folgt immerhin der deutsche Versicherer Allianz mit 20,0 Milliarden Euro Markenwert.
Allianz nicht mehr wertvollste Versicherungsmarke, Ergo verliert deutlich
Das sind die 12 wertvollsten Finanz- und Versicherungsmarken weltweit
Allianz ist der bekannteste Versicherer Deutschlands
Das meldet das Analysehaus Brand Finance, das regelmäßig Marken bewertet und vergleicht. Jetzt also Versicherer, die globalen Top 10 zeigt die folgende Grafik (mit Werten in US-Dollar).
Das Bild könnte sich bald ändern. Wie Brand Finance mitteilt, befinden sich westliche Marken bereits im Aufwind. Sie erholen sich von der Covid-Krise. So gewann die Marke Canada Life beispielsweise satte 51 Prozent an Wert und stieg auf 10,8 Milliarden Dollar. Die chinesische Konkurrenz muss sich hingegen nun vielleicht sogar mit einer Covid-Krise auseinandersetzen. Ping An gab schon 4 Prozent an Wert ab. Die zweitplatzierte Allianz (plus 15 Prozent) hat China Life überholt (plus 1 Prozent). Auch AIA (minus 8 Prozent) und CPIC (minus 2 Prozent) gaben Plätze ab.
Folglich landen bei den am stärksten gewachsenen Marken drei Amerikaner ganz weit vorn: Fidelity National Financial (plus 78 Prozent), Hanover Insurance und Cincinnati (beide plus 60 Prozent). Die weiteren Gewinner zeigt die Grafik.
Parallel zum reinen Markenwert ermittelt Brand Finance auch die sogenannte Stärke von Marken. Grundlage dafür sind Kennzahlen zu Finanzkraft, Investmentverhalten, Aktienkapital und Geschäftsverlauf. Dort machen interessanterweise die italienischen Häuser Unipol-Sai und Poste-Italiane das Rennen. Von einem deutschen Haus fehlt jede Spur. Hier sind die Top 10.
Und abschließend nochmal zurück zur Allianz: Am Mittwoch ergab eine Analyse der „Süddeutschen Zeitung“, dass die Münchner zu jenen Dax-Konzernen gehören, die im Geschäftsjahr 2021 die höchsten Gewinnen erzielen konnten. Satte 13,4 Milliarden Euro standen hier für den Versicherungsriesen zu Buche – genau so viel übrigens wie bei den Münchner Kollegen von BMW. Nur die Autobauer Volkswagen und Mercede-Benz schnitten mit 19,3 beziehungsweise 16 Milliarden Euro Gewinn noch besser ab als die Allianz. Damit zeigt sich, dass der Marktführer der nationalen Konkurrenz künftig noch deutlich schneller enteilen dürfte als es ohnehin schon der Fall ist.
0 Kommentare
- anmelden
- registrieren
kommentieren