- Von Lorenz Klein
- 10.05.2022 um 16:57
Der Zweitmarkt für Lebensversicherungen hat im vergangenen Jahr ein sattes Minus von 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen gehabt. Wie der Bundesverband Vermögensanlagen im Zweitmarkt Lebensversicherungen (BVZL) am Dienstag meldete, lag das Ankaufsvolumen bei nur noch 205,3 Millionen Euro, nach 290 Millionen Euro im Jahr 2020 (wir berichteten).
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BVZL-Vorstand Christian Seidl äußerte sich enttäuscht über den Einbruch: Das gesunkene Ankaufsvolumen in 2021 im Vergleich zum Vorjahr sei „nicht das Ergebnis, das unsere Verbandsmitglieder erwartet haben“, sagte er – und lieferte auch eine Begründung für das deutlich geschmälerte Zweitmarktaufkommen: „Die Corona-Krise und die anfängliche Verunsicherung über den weiteren Verlauf der Pandemie und wirtschaftliche Folgen hatte sicherlich einen deutlichen Anteil daran, dass in 2020 mehr Versicherte ihre Lebensversicherung verkauften und damit das Ankaufsvolumen eine deutliche Steigerung erfahren hatte.“
BVZL: Corona-Hilfen senkten Verkaufsbereitschaft
Der jüngste Rückgang sei „vermutlich darauf zurückzuführen, dass die umfangreichen, staatlichen Corona-Hilfen ihre Wirkung entfalten und negative finanzielle Folgen abmildern konnten“, gibt Seidl zu bedenken. Zum anderen sei die Entwicklung „nach wie vor einer mangelnden Bekanntheit dieser attraktiven Alternative zum Policenstorno geschuldet“, wie der BVZL-Vorstand hinzufügte.
Somit bleibe es weiterhin „eine unserer Kernaufgaben, die Verbraucher darüber aufzuklären, dass der Verkauf ihrer Lebensversicherung die finanziell bessere Alternative zur Vertragskündigung ist“, betonte Seidl. Liquiditätsbedarf, Anlageoptimierung und andere Gründe würden auch in Zukunft Versicherte dazu bringen, ihre Policen vorzeitig aufzugeben, gibt sich der Verbands-Vorstand überzeugt. Und weiter: „Mit einem Verkauf ihres Vertrags werden sie immer mehr Geld erhalten als bei einer Kündigung.“ Zudem bleibe ein bedingter Rest-Todesfallschutz erhalten, der bei einem Storno komplett entfallen würde.
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