- Von Karen Schmidt
- 01.06.2022 um 12:07
Die Zahl der Verträge in der privaten Krankenversicherung ist im vergangenen Jahr auf 31,1 Millionen gestiegen. Bei den Zusatzversicherungen ging es um 3,5 Prozent auf 28,4 Millionen Verträge nach oben. In der Vollversicherung verbuchten die Anbieter ein leichtes Minus von 0,1 Prozent – nach Abzug der Sterbefälle belief sich die Zahl der Verträge 2021 auf 8,7 Millionen.
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Das verkündete Ralf Kantak, Vorsitzender des PKV-Verbands, anlässlich der PKV-Jahrestagung 2022. Und ergänzt: „Der Trend ist ungebremst: Immer mehr Menschen wollen die private Vorsorge nutzen, um den Leistungsumfang der Gesetzlichen Krankenversicherung aufzustocken.“
Das vierte Jahr in Folge seien danach mehr Menschen aus der GKV in die Private Krankenvollversicherung gewechselt als umgekehrt. Im Saldo ergab sich ein Plus von 23.600 Versicherten zu Gunsten der PKV (Saldo 2020: +20.200).
Konkret entschieden sich im vergangenen Jahr 146.500 Personen für einen Wechsel aus der GKV in die PKV. Umgekehrt wechselten 122.900 Personen. Die Abgänge in die GKV erfolgen meistens unfreiwillig, heißt es vom PKV-Verband. „So mussten auch 2021 wieder tausende seit Geburt privatversicherte junge Leute beim Eintritt ins Berufsleben gezwungenermaßen in die GKV wechseln. Derselbe Effekt betraf tausende Selbstständige bei Aufnahme einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung“, führt der Verband aus.
Auch die Beitragseinnahmen in der Kranken- und Pflegeversicherung sind 2021 gewachsen. Sie erhöhten sich um 5,7 Prozent auf 45,4 Milliarden Euro. Knapp 41 Milliarden Euro (plus 5,9 Prozent) entfallen davon auf die Krankenversicherung und 4,4 Milliarden Euro (plus 4,6 Prozent) auf die Private Pflegepflichtversicherung.
Die Versicherungsleistungen stiegen im vergangenen Jahr (auch pandemiebedingt) um 3,3 Prozent auf 31,8 Milliarden Euro. Auf die Krankenversicherung entfallen davon 29,7 Milliarden Euro (plus 2,4 Prozent), auf die Pflegeversicherung 2,1 Milliarden Euro (plus 17,9 Prozent). In diesen Daten zeigten sich neben den gestiegenen Leistungsausgaben auch die Kosten der coronabedingten Zusatzausgaben, betont der PKV-Verband. Die Gesamtaufwendungen aus gesetzlichen Rettungsschirmen und Hygienepauschalen beliefen sich seit Beginn der Pandemie auf rund 2,8 Milliarden Euro.
Erfolgsmodell betriebliche Krankenversicherung
Die betriebliche Krankenversicherung (bKV) eilt derweil von Erfolg zu Erfolg. Auch 2021 verzeichnete sie ein starkes Wachstum. 18.200 Unternehmen in Deutschland bieten mittlerweile ihren Mitarbeitern eine komplett vom Arbeitgeber gezahlte betriebliche Krankenversicherung.
Das entspricht einem Wachstum von 38,9 Prozent gegenüber dem Jahr 2020 (13.100 Betriebe). Die Zahl der Beschäftigten, die von einer bKV profitieren, stieg um 54 Prozent von 1,02 Millionen (2020) auf 1,58 Millionen Personen (2021).
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