Gespräch über Geld: Berater müssen Kunden demnächst stets zum Thema Nachhaltigkeit befragen © picture alliance / dpa-tmn | Christin Klose
  • Von Andreas Harms
  • 20.06.2022 um 13:12
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Ab 2. August müssen Wertpapierberater und Versicherungsvermittler – unter Umständen – ihre Kunden fragen, wie sie es mit der Nachhaltigkeit halten. Als Hilfe soll es demnächst einen Fragebogen geben und Angebote zweier ebenfalls beteiliger Unternehmen.

Das Defino Institut für Finanznorm bietet demnächst einen standardisierten Fragebogen an, mit dem Berater und Vermittler die Nachhaltigkeitsziele ihrer Kunden abfragen und dokumentieren können. Erstellt haben ihn Vertreter des DIN-Ausschusses „Finanzdienstleistungen für Privathaushalte“.

Der Bogen soll der neuen Pflicht für Wertpapierberater und Versicherungsvermittler Rechnung tragen. Die müssen nämlich ab dem 2. August 2022 ihre Kunden stets befragen, wie sie zum Thema Nachhaltigkeit stehen. Und das Formular soll sie durch diese Abfrage führen und gleichzeitig die Ergebnisse „verlässlich und haftungssicher“ festhalten, teilt das Defino Institut mit.

Es trägt das Konformitätssiegel des Defino-Instituts und einen rechtswissenschaftlichen Bestätigungsvermerk von Hans-Peter Schwintowski, Berliner Jura-Professor und Mitglied des Defino-Kuratoriums, der daran mitgearbeitet hat.

Schon früher haben Vertreter aus Banken, Versicherungen, Kapitalanlagegesellschaften, Verbänden, Verbraucherschützern und Juristen gemeinsam beim Deutschen Institut für Normung (DIN) ein Modul entwickelt, mit dem sich Nachhaltigkeitsziele abfragen lassen. Es soll zukünftig als Bestandteil der ganzheitlichen DIN-Norm 77230 „Basis-Finanzanalyse für Privathaushalte“, aber auch losgelöst davon, anwendbar sein und liegt seit dem 6. Mai als Entwurf vor. Bis zum 6. Juli können es Marktteilnehmer dort oder dort kommentieren.

Wann der Defino-Fragebogen offiziell erscheinen soll, steht noch nicht fest. Vor dem 12. Juli sei das aber nicht der Fall, heißt es auf Anfrage. Denn erst dann werde das Nachhaltigkeitsmodul in der DIN-Norm endgültig verabschiedet sein.

Damit Berater und Vermittler den Fragebogen nach Erscheinen richtig nutzen können, erweitert die Weiterbildungsfirma Going Public eigenen Angaben zufolge ihre Lehrgänge und Lernmittel um entsprechende Passagen. Going Public war Teil des verantwortlichen DIN-Ausschusses. Mit im Boot sitzt auch das Beratungsunternehmen Zielke Research Consult, das als Vertreter des Bundes der Versicherten ebenfalls mit im DIN-Ausschuss aktiv war. Es bietet Marktteilnehmern Hilfe an, „um den nahtlosen Anschluss an die normkonforme Abfrage zu gewährleisten“.

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Andreas Harms

Andreas Harms schreibt seit 2005 als Journalist über Themen aus der Finanzwelt. Seit Januar 2022 ist er Redakteur bei der Pfefferminzia Medien GmbH.

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