- Von Andreas Harms
- 05.07.2022 um 10:48
Die stark gestiegenen Zinsen und Inflationsraten und die kriselnde Wirtschaft drücken nun deutlich auf den Immobilienmarkt. So meldet das Immobilienportal Immowelt für 13 von 14 betrachteten Städten mit mehr als 500.000 Einwohnern, dass die Nachfrage nach Eigentumswohnungen sinkt. Einzige Ausnahme ist Leipzig. Parallel dazu steigt das Angebot. Das geht aus der 6. Ausgabe des Preiskompass hervor, der sich auf den Wohnungsmarkt im zweiten Quartal 2022 bezieht.
Bei Immobilien braut sich was zusammen
Nur ein Land ist teurer als Deutschland
Im Durchschnitt sank die Zahl der Anfragen nach Kaufwohnungen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 17 Prozent. Besonders stark brach sie in Berlin ein, wo sie sich mehr als halbierte (minus 52 Prozent), und in Hamburg (minus 47 Prozent). Allerdings ist in beiden Städten zugleich auch das Angebot weiter zurückgegangen, weshalb die Preise sogar noch einmal gestiegen sind – in Berlin um 2 Prozent und in Hamburg um ein Prozent.
Da drehte sich der Wind in München zum Beispiel schon ganz anders. Dort schrumpfte die Nachfrage im Vorjahresvergleich um 18 Prozent und stieg das Angebot um 27 Prozent. In Köln liegt das Verhältnis gar bei minus 20 Prozent für die Nachfrage und plus 54 Prozent fürs Angebot. Die folgende Tabelle zeigt die Übersicht für alle 14 Städte.
Dass das Angebot so stark anzog, hat übrigens laut Immowelt direkt mit der gesunkenen Nachfrage zu tun. Früher wurden Häuser und Wohnungen oft direkt weggekauft, ohne auf der Plattform zu landen. Das funktioniert heute nicht mehr, und Verkäufer müssen die Objekte nun aufwendiger anpreisen. Allerdings finden sie noch immer ausreichend viele Interessenten.
Denn dafür, dass sich Angebot und Nachfrage schon dermaßen verschieben, bleiben die Preise noch immer erstaunlich stabil. In 7 der 14 betrachteten Städte ging es sogar noch einmal weiter hinauf. Die folgende Grafik zeigt die Entwicklung und die gezahlten durchschnittlichen Quadratmeterpreise.
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