Wie beim Surfen kommte es auch beim Fondsmanagement auf die richtige Balance an. © freepik
  • Von Sabine Groth
  • 06.07.2022 um 11:25
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lesedauer Lesedauer: ca. 01:30 Min

Viele Fondspolicen bieten nicht nur Einzelfonds, sondern auch gemanagte fondsbasierte Anlagestrategien an. Hier kümmert sich ein hauseigener oder beauftragter Asset Manager um das Portfolio. Wie solche Vermögensverwalter vorgehen, zeigen wir im ersten Teil unserer kleinen Serie am Beispiel von HSBC Global Asset Management.

Bei HSBC sind fondsbasierte Anlagestrategien ein fester Bestandteil der Asset-Management-Lösungen. Die jeweilige Strategie richtet sich danach, was der Kunde haben will. Da das Ergebnis maßgeblich von der Asset Allokation bestimmt wird, steht die Auswahl und Gewichtung der Anlageklassen bei HSBC am Anfang. Im zweiten Schritt werden dann die passenden Fonds dazu ausgewählt.

Der Fondsauswahlprozess ist untergliedert in einen quantitativen und qualitativen Teil. „Im quantitativen Teil wird das Anlageuniversum nach diversen Kriterien und Kennzahlen analysiert. Als Datenquellen nutzen wir unser Portfoliomanagementsystem Bloomberg sowie Morningstar“, erklärt Christian Cichon, Senior Portfoliomanager bei HSBC. Im Vordergrund steht bei jedem potenziellen Investment das jeweilige Rendite-Risiko-Profil. Zudem wird geschaut, wie aktiv und erfolgreich der Manager von seinem Vergleichsindex abweicht. Ein weiteres wichtiges Kriterium sind die Kosten.

Short List mit den attraktivsten Fonds

Hieraus entsteht eine Short List mit den attraktivsten Fonds, die im qualitativen Teil genauer beleuchtet werden. Dazu gehören auch Gespräche mit den Fondsmanagern. Nachhaltige Aspekte werden sowohl im quantitativen als auch im qualitativen Teil der Fondsauswahl mit einbezogen.

Der letzte Part des Auswahlprozesses ist die Portfoliokonstruktion. Es gilt, die Risiken im Portfolio ausgewogen zu verteilen. Dabei achten die HSBC-Experten darauf, ob sich das Portfolio durch den betrachteten Zielfonds besser diversifizieren lässt oder ob bereits zu viele Investments mit einer ähnlichen Risikostruktur im Portfolio sind. „Eine ideale Anzahl an Fonds ist abhängig von der jeweiligen Strategie und bewegt sich unserer Meinung nach zwischen 15 und 25 Zielfonds. Eine zu große Anzahl bringt letztlich keinen signifikanten Mehrwert für die Diversifikation“, sagt Christian Cichon.

Sorgfältige Auswahl ist gut, Kontrolle ist besser

Ist das Portfolio einmal erstellt, ist die Arbeit aber noch lange nicht zu Ende. Zum einem wird die Zusammensetzung regelmäßig wiederhergestellt. Ein solches Rebalancing soll Verzerrungen im Portfolio durch starke Entwicklungen an den Kapitalmärkten verhindern. Zum anderen werden die Fonds auf täglicher Basis überwacht.

Sollte ein Fonds über einen gewissen Zeitraum eine deutliche Underperformance aufweisen, wird er jedoch nicht gleich verkauft. Zunächst wird der Fondsmanager nach Gründen gefragt. Kann er plausibel erklären, dass es sich um eine temporäre Entwicklung handelt, und bestehen an der Qualität des Investmentprozesses und des Fondsmanagers weiterhin keinZweifel, dann kann der Fonds im Portfolio bleiben. Christian Cichon: „Sollte die Underperformance trotzdem länger andauern als erwartet, wird zumindest über die Reduzierung der Gewichtung nachgedacht, bis hin zum kompletten Ausstieg.“

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Sabine

Sabine Groth

Sabine Groth schreibt seit über 20 Jahren schwerpunktmäßig über Geldanlage sowie weitere Finanz- und Wirtschaftsthemen, seit 2009 als freie Journalistin. Zu ihren Auftraggebern zählen vor allem Fachmagazine und -portale.

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