Tropensturm Colin im Jahr 2016 in Florida: Katastrophenanleihen verbriefen Stürme in Florida © picture alliance / AP Images | Dirk Shadd
  • Von Andreas Harms
  • 06.07.2022 um 12:04
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Im zweiten Quartal 2022 kam wieder ein Milliardenbetrag an neuen Katastrophenanleihen, Cat-Bonds, auf den Markt. Sieben Versicherer beteiligten sich zum ersten Mal, und die Renditen für neue Papiere kletterten kräftig.

Der globale Markt für Katastrophenanleihen hat mit 38,2 Milliarden US-Dollar (rund 37,1 Milliarden Euro) ein neues Rekordvolumen erreicht. Von den auch als Cat-Bonds bezeichneten Papieren kamen im zweiten Quartal neue Exemplare im Gesamtwert von 5,2 Milliarden Dollar auf den Markt. Das ist das dritthöchste Ergebnis für ein zweites Quartal, seitdem der Markt gegründet wurde.

Die Zahlen gehen aus dem „Catastrophe Bond & ILS Market Report“ des Portals Artemis.bm hervor. Cat-Bonds sind eine gängige Methode für Versicherer und Rückversicherer, Risiken an Anleger auszulagern und frisches Geld hereinzuholen. Die Anleihen zahlen einen aus Versicherungsprämien gespeisten Zins, fallen aber zu Teilen oder komplett aus, sobald Versicherungsfälle eintreten. Für Anleger sind sie damit eine interessante Alternative fernab der gängigen Aktien- und Anleihemärkte.

Offenbar lief das Geschäft im zweiten Quartal bestens, was nicht zuletzt auch an neuen Akteuren lag. Sieben Sponsoren betraten zum ersten Mal den Markt für Katastrophenanleihen. Hier sind sie:

  • Peak Re (Hongkong)
  • Canopius Group (Großbritannien)
  • The Hanover Insurance Group (USA)
  • Core Specialty (USA)
  • Surechoice Underwriters Reciprocal Exchange (USA)
  • Kin Insurance (USA)
  • Weston Property and Casualty Insurance (USA)

Was die verbrieften Risiken angeht, liegen die USA – wie immer – weit vorn. Die meisten neu ausgegebenen Cat-Bonds beziehen sich auf gebündelte Risiken (US Multi-Peril). Bei den Einzelrisiken liegen mit Namen versehene Stürme (Named Storms) in Florida vorn. Weitere Schwerpunkte sind Erdbeben in den USA, Named Storms in Texas, Erdbeben speziell in Kalifornien, Named Storms in ganz USA und Taifune in Japan.

Nicht zuletzt das stark gestiegene Angebot führte dazu, dass auch die Renditeaufschläge wieder sehr ansehnlich daherkommen. Ausgedrückt wird das als Differenz zwischen dem Zinskupon und dem erwarteten Verlust (Expected Loss). Dieser sogenannte Spread kletterte für neu ausgegebene Cat-Bonds zum ersten Mal seit 2012 wieder über 5 Prozent. Und dann gleich auf 5,91 Prozent im zweiten Quartal.

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Andreas Harms

Andreas Harms schreibt seit 2005 als Journalist über Themen aus der Finanzwelt. Seit Januar 2022 ist er Redakteur bei der Pfefferminzia Medien GmbH.

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