- Von Andreas Harms
- 22.08.2022 um 09:26
In einer Serie beleuchten wir, wie Anleger gut mit hoher Inflation fertig werden können. Im ersten Teil befassten wir uns mit Staatsanleihen, Sie finden ihn hier. Jetzt soll es um Aktien gehen – und selbstredend auch um Aktienfonds.
Als Anteile von Unternehmen gehören Aktien zu den Sachwerten und gelten als das Mittel der Wahl, um der Inflation Herr zu werden. Wie die Grafik etwas weiter unten zeigt, brachte der Aktienindex MSCI World inklusive Dividenden in 50 Jahren einen Gewinn von weit über 4.000 Prozent. Die Preise in Deutschland stiegen in der Zeit um 250 Prozent. Die Renditen der einzelnen Jahre, vor allem die Verluste, zeigen aber auch, was am Aktienmarkt los war. Ein Crash gehört nun mal mit dazu.
Staatsanleihen im Inflations-Check
Gold und Goldaktien im Inflations-Check
Immobilien, Immobilienaktien und Infrastruktur im Inflations-Check
Beruhigend wirkt an dieser Stelle jedoch, was der Volkswirt Thomas Mayer, Gründungsdirektor des Flossbach von Storch Research Institutes, ausgerechnet hat: Seit 1871 (!) brachte der US-Aktienindex S&P 500 in jedem 20- und 30-jährigen Zeitraum eine reale Rendite über null. Dabei rechnete er die an Aktionäre über Dividenden ausgeschütteten Unternehmensgewinne mit ein. Sie kann man als Stabilitätsanker solider Aktienanlagen gar nicht hoch genug einschätzen. Um einen Eindruck davon zu bekommen, bieten sich Daten des Indexanbieters MSCI an. Der veröffentlicht regelmäßig die Dividendenrenditen seiner Indizes. Hier ein paar Beispiele per 29. Juli 2022:
- MSCI World: 2,1 Prozent
- MSCI Europe: 3,2 Prozent
- MSCI Germany: 3,7 Prozent
- MSCI Emerging Markets: 3,2 Prozent
- MSCI USA: 1,6 Prozent
Merkwürdigerweise schlagen sich Aktien bei allzu hoher Inflation gar nicht mal so gut. Analysten der Fondsgesellschaft Union Investment ermittelten, wie US-Aktien seit 1973 in unterschiedlichen Inflationsregimes abschnitten. Bei Inflation zwischen einem und 5 Prozent fuhren sie deutlich zweistellige Renditen ein. Das ist somit die Komfortzone. Bei mehr als 5 Prozent Inflation waren es hingegen nur 6,7 Prozent im Jahr, real bleibt da kaum noch was übrig.
Den Grund liefern die Finanzmarktstrategen Karen Ward und Jai Malhi von der Investmentgesellschaft J.P. Morgan Asset Management (JPMAM). In einem Marktbericht vergleichen sie Inflation mit Schokolade: Zu wenig ist unbefriedigend, zu viel ist problematisch. Ab einem bestimmten Punkt müssen nämlich die Notenbanken eingreifen, die Zinsen erhöhen und damit die Wirtschaft abkühlen. Das wiederum führt meist zu einer Rezession und drückt die Aktienkurse. Das Problem für Aktien ist somit nicht die Inflation selbst, sondern der dann steigende Zins.
Seite 2: Globale Aktienfonds mit Morningstar-Rating „Silber“ und „Bronze“
Wilfried Strassnig
Vor 2 JahrenKurz und mittelfristig spielt das eine Rolle. Langfristig ist es unerheblich. Also bitte keine Sorgen wenn Warren Buffet vorübergehend einige Milliarden verliert. Im Gegenteil, die Gewinne und das Gesamtergebnis waren danach meistens deutlich höher. Wenn man dann noch einige Kniffe zur Renditesteigerung parat hat….
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kommentierenWilfried Strassnig
Vor 2 JahrenKurz und mittelfristig spielt das eine Rolle. Langfristig ist es unerheblich. Also bitte keine Sorgen wenn Warren Buffet vorübergehend einige Milliarden verliert. Im Gegenteil, die Gewinne und das Gesamtergebnis waren danach meistens deutlich höher. Wenn man dann noch einige Kniffe zur Renditesteigerung parat hat….