- Von Redaktion
- 05.09.2022 um 09:29
Dieses Mal trägt sich Anja Glorius, Geschäftsführerin der KVoptimal.de GmbH in unser Poesie-Album ein.
Wann und wie hatten Sie zum ersten Mal Kontakt mit Versicherungen?
Das erste Mal hatte ich zu Versicherungen und Versicherungsthemen Kontakt mit 16 Jahren zum Start meiner Ausbildung als Sozialversicherungsfachangestellte.
Wie sind Sie Vertrieblerin geworden?
Der Start meiner Ausbildung bei einer gesetzlichen Krankenversicherung war relativ schnell durch die guten Übernahmechancen und das Einkommen in der Ausbildung entschieden. Der Weg von der gesetzlichen Krankenkasse zu einem Versicherungsmakler war dann schon etwas ganz anderes. Ich hab‘ damals im Vertrieb bei der AOK nach der Ausbildung angefangen und fand es schon während meiner Ausbildung großartig, Kunden zur Krankenversicherung zu beraten. Gestört hat mich damals immer, dass das Gehalt weitestgehend bestimmt ist durch das Alter und die Betriebszugehörigkeit. Mit Fleiß und Engagement war hier wenig zu erreichen. Deswegen habe ich mich schnell für eine Selbstständigkeit entschieden, um weiterhin mit Leidenschaft Kunden zu beraten, aber damit auch mein Einkommen selbst zu bestimmen.
„Eine Zeit mit Tarifbüchern und Sofortpolicen – heute kaum noch vorstellbar“
„Die ganze Versicherungsbranche wird unterschätzt“
„Versicherung ist, wenn es um Kopf und Kragen geht“
Was treibt Sie beruflich an?
Heute treiben mich beruflich andere Themen an. Es geht zwar immer noch darum, von seinem Beruf komfortabel Leben zu können. Nach 20 Jahren im Job weiß ich aber einmal mehr, dass Geld so oder so fließt – wer gut berät und seinen Job beherrscht, verdient damit automatisch Geld. Es geht uns also vorwiegend darum, dem Kunden behilflich zu sein, eine gute Entscheidung zu treffen. Mein täglicher Ansporn: besondere Kundengruppen, die viel Wissen abverlangen und sich nicht direkt mit dem ersten Angebot eines Vergleichsrechners zufriedengeben. Hier lässt sich die fachliche Karte voll ausspielen und sich vom Markt abheben.
Welche Versicherung halten Sie für über- oder unterschätzt?
Ich halte Zusatzversicherungen zur gesetzlichen Absicherung für völlig unterschätzt. Mit wenig finanziellen Mitteln kann man so einen guten Zugang zu weiteren diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten schaffen.
Überschätzt finde ich hingegen die Mietkautionsversicherung. Das erklärt sich mir schlicht bis heute nicht so wirklich.
Welchen Versicherungsschaden/Leistungsfall hatten Sie selbst zuletzt (beruflich oder privat)?
Das ist spannend. Ich habe mich zu Beginn der Pandemie für eine Reiserücktrittversicherung entschieden. Nach unserem Reiseabbruch in Thailand mitten in den ersten Wochen der Pandemie war mir klar, dass wir so etwas künftig brauchen werden, um äußeren Einflüssen gegenüber gewappnet zu sein.
Unser Snowboard-Urlaub in den Winterferien 2022 konnten wir wegen einer Corona-Infektion der gesamten Familie schweren Herzens nicht antreten. So konnten wir wenigstens die Stornierungskosten des Hotels geltend machen und blieben nicht auch noch auf den Kosten sitzen.
Mit wem würden Sie gern einen Abend mal was trinken gehen?
Was eine epische Frage. Erster Impuls wäre Christian Lindner. Ein smarter, teils überschätzter Politiker. Aber einer der wenigen attraktiven Politiker.
Was bringt Sie regelmäßig auf die Palme?
Menschen, die eingefahrene Meinungsmuster haben, bringen mich richtig auf die Palme. Man darf immer anderer Meinung sein, aber man sollte für Argumente offen sein und neugierig auf andere Meinungen. Wenn Menschen nur ihrer eigenen Meinung strotzen, macht mich das ziemlich rammdösig. So kann man sich nicht entwickeln und bestärkt eher die Intoleranz unserer Gesellschaft.
Worauf würden Sie nur ungern verzichten?
Ungern würde ich auf meinen Mann und meinen Sohn verzichten. Auf meinen Mann, weil er immer ein offenes Ohr hat und wir uns trotz dessen wir uns öfter nicht sehen, immer aufeinander verlassen können. Auf meinen Sohn, weil es niemanden gibt, der mich mit seiner Energie und seiner Sprunghaftigkeit so auf andere Gedanken bringt.
Ohne wen oder was ist Ihr Leben unvollständig?
Ohne meinen Mann und unseren gemeinsamen Sohn wäre mein Leben gar nicht mehr denkbar. Obwohl wir uns häufig nicht sehen aus beruflichen Gründen, kann ich mich auf meinen Mann verlassen. Gerade, sich über alles austauschen zu können, ist viel Wert.
Ja, und unser Sohn sorgt immer wieder für neue Impulse in vielerlei Hinsicht. Er gibt uns einen neuen Blick auf Dinge und Werte. Seine Sprunghaftigkeit und übermäßige Energie bringen mich egal wie finster es mal mit der Laune aussieht, immer auf andere Gedanken.
Welche war die erste Schallplatte/CD/Download, die Sie sich gekauft haben?
Das war eine Single CD von Janet Jackson: „Together Again“, Weihnachten 1997.
Was schauen Sie derzeit bei Netflix (oder anderen Streamern oder im Fernsehen)?
Blacklist, die neue Staffel.
Was würden Sie gern verändern, wenn Sie könnten? (privat, beruflich, auf der Welt oder sonstwie)
Wenn man jetzt etwas anderes sagt als Frieden auf der Welt oder die Achtsamkeit unserer Ressource Erde, fühlt man sich ja fast schlecht. Im beruflichen Kontext würde ich gerne ändern, dass private Krankenversicherer sich ihres Spielfeldes junger Familie noch mehr bewusst werden. Es ist eine Farce, dass man als PKV-Versicherter in den wenigsten Fällen Anspruch auf Kinderkrankengeld hat. Außerdem will niemand eine echte Lösung für die langfristige Erkrankung eines Kindes finden. Hier wäre eine Police Krankentagegeld für Eltern wegen der Erkrankung ihres Kindes nach zehn Tagen nötig. Kinder sind das Wichtigste in unserer Gesellschaft, ohne den Nachwuchs können wir nicht bestehen. Den Eltern nicht die Chance zu geben, wenn diese ernsthaft krank sind, mit einem unbegrenzten Kinderkrankengeld Einkommen auszugleichen, ist schon beschämend.
0 Kommentare
- anmelden
- registrieren
kommentieren