- Von Andreas Harms
- 07.09.2022 um 12:54
Die wachsende Zahl der Hackerangriffe wird für die Versicherungswirtschaft inzwischen teuer. Wie der Branchenverband GDV meldet, sind die Anbieter von Cyberversicherungen damit erstmals in die Verlustzone gerutscht.
Und zwar kräftig, wie GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen ausführt: „Unter dem Strich betrug die Schaden-Kostenquote fast 124 Prozent nach 65 Prozent ein Jahr zuvor.“ Übersetzt bedeutet das, dass die Versicherer für jeden Euro Prämie 1,24 Euro für Schäden und Verwaltung ausgaben. Kein gutes Geschäft.
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Insgesamt verzeichneten Cyberversicherer im vergangenen Geschäftsjahr knapp 3.700 Schäden durch Angriffe aus dem Netz. Das ist ein Zuwachs von 56 Prozent gegenüber 2020. Die Schadensumme hingegen vervierfachte sich fast, von 37 Millionen Euro im Jahr 2020 auf 137 Millionen Euro im vergangenen Jahr. Hinzu kommen laut Verband Schäden aus den Vorjahren, für die die Versicherer zusätzliche Rückstellungen bilden mussten, nebst Abschluss- und Verwaltungskosten.
Doch auch der Markt für Cyberversicherungen wuchs – wenngleich nicht so stark wie die Schäden. So stiegen im vergangenen Jahr sechs Anbieter mit Cyberpolicen neu in den Markt ein, der daraufhin 39 Anbieter zählte. Das Prämienvolumen wuchs von 106 auf 178 Millionen Euro. Die Zahl der Cyber-Kunden wuchs um etwa ein Viertel auf 243.000.
Woran es meistens noch hapert, das sind die Schutzmaßnahmen in den versicherten Unternehmen. So beklagt Asmussen: „Die Angriffe werden immer professioneller und häufiger, aber das Niveau der IT-Sicherheit stagniert seit Jahren. Wir sehen bei den meisten Unternehmen noch große Sicherheitslücken.“ Versicherer könnten zwar Restrisiken von Angriffen absichern. So ein Schutz setze aber auch ein gewisses Maß an IT-Sicherheit voraus.
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