- Von Manila Klafack
- 19.09.2022 um 17:22
Das Thema Umweltschutz hat sich in den vergangenen beiden Jahren „zu einem statistisch messbaren bedeutenden Treiber von Aktionärsrenditen entwickelt“, so eine aktuelle Analyse des Investment Managers Federated Hermes. Demnach zählt der Ausschluss von ESG-Nachzüglern und von Unternehmen, die in der ESG-Bewertung abrutschen, um von einer ESG-Prämie zu profitieren (ESG als Kürzel für Umwelt, Soziales und Unternehmensführung). Ausnahmen würden Immobilien und Energie darstellen, heißt es in der Studie. Dort würden diejenigen Unternehmen besser abschneiden, die die schlechtesten oder sich verschlechternde Umweltpraktiken vorlegen.
Erstmals führte das Team für globale Aktien im Jahr 2020 eine Studie durch, die herausfinden sollte, wie Covid-19 das soziale Erwachen beschleunigte. Hier wurde ein deutlicher Einfluss der Faktoren Unternehmensführung und Soziales (S und G) auf die Renditen von Aktionären nachgewiesen. Die Pandemie habe gezeigt, wie hoch die Relevanz einer positiven Wirkung auf die Gesellschaft ist und sich in der Performance der Aktie zeigt. Unternehmen, die mehr soziale Verantwortung übernehmen, hätten sich tendenziell besser entwickelt als der Markt.
Bezüglich des Themas Umwelt sei bisher nicht belegt, dass ähnliches Potenzial möglich sei. Der Zusammenhang sei uneinheitlich gewesen und nicht ausgeprägt genug, um als maßgeblich zu gelten. Das habe sich jedoch in den vergangenen zwei Jahren verändert, und Ökologie sei inzwischen ebenso relevant wie Soziales und Unternehmensführung. Damit habe sich ein Zusammenhang zwischen ESG und Wertentwicklung bestätigt.
Bewusstsein für Nachhaltigkeit wächst
Dabei gehe es weniger darum, dass ESG-konforme Unternehmen besser abschneiden als andere. Vielmehr schneiden diejenigen schlechter ab, die eben nicht auf ESG achten. „Für Anleger ist es ganz entscheidend, ESG-Nachzügler und Unternehmen, die in der ESG-Bewertung abrutschen, zu vermeiden, um von einer ESG-Prämie profitieren zu können“, sagt Lewis Grant, Senior Global Equities PM.
Das Bewusstsein für Nachhaltigkeit wachse sektorübergreifend und bedeute nicht nur, Risiken zu vermeiden, sondern auch entsprechende Geschäftsmöglichkeiten zu ergründen. „Wir sind nach wie vor davon überzeugt, dass Nachhaltigkeit einen langfristigen Fokus erfordert und Möglichkeiten bieten kann, auf lange Sicht gute Ergebnisse zu erzielen“, so Lewis Grant. In einem sich entwickelnden Marktumfeld seien diejenigen Unternehmen erfolgreich, die den entsprechenden längerfristigen Fokus aufweisen.
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