Eine Ärztin berät einen Patienten: Gesetzlich Versicherte zeigen sich mehrheitlich zufrieden mit dem deutschen Gesundheitssystem. © pa/dpa Themendienst | Christin Klose
  • Von Juliana Demski
  • 03.11.2022 um 14:58
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Das solidarische Gesundheitssystem hierzulande stimmt 69 Prozent der gesetzlich Versicherten zufrieden. Das geht aus einer Umfrage des Spitzenverbands der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) hervor. Dennoch wolle man sich darauf nicht ausruhen, so die Autoren – es gebe „mehr als genug Baustellen“.

Mit 69 Prozent zeigt sich die Mehrheit der gesetzlich Versicherten hierzulande zufrieden mit dem solidarischen Gesundheitssystem. Davon stimmt ein Drittel „voll und ganz“, 36 Prozent stimmen „eher“ zu. 15 Prozent stimmen nicht zu, 16 Prozent sind unentschlossen. Das zeigt eine Umfrage im Auftrag des Spitzenverbands der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV).

Die Versorgung, also die konkrete Behandlung in Praxen und anderen Einrichtungen, bewerten 58 Prozent positiv; im Jahr 2019 waren es 50 Prozent. 32 Prozent bewerten ihre Zufriedenheit mit der Versorgung mit „teils-teils“, im Jahr 2019 waren es noch 35 Prozent.

Interessant sind hier die Unterschiede zwischen den Geschlechtern: Bei den Frauen ist nur gut jede zweite (53 Prozent) zufrieden, ein gutes Drittel (35 Prozent) antwortet mit „teils-teils“. Bei den Männern sind 64 Prozent zufrieden mit der Versorgung, weitere 28 Prozent nur „teils-teils“.

„Das solidarische Gesundheitssystem hat den Stresstest bestanden“, ordnet Stefanie Stoff-Ahnis, Vorständin beim GKV-Spitzenverband, die Ergebnisse ein. Der überwiegende Teil der Versicherten ist der Meinung, dass es sich in der Corona-Pandemie bewährt hat. Auch die Versorgung wird ganz überwiegend positiv bewertet.“ Das seien „gute Nachrichten“, so Stoff-Ahnis weiter.

„Es gibt mehr als genug Baustellen“

Dennoch dürfe sich die GKV darauf nicht ausruhen: „Es gibt mehr als genug Baustellen“, ergänzt sie. „Eine davon ist eine flexiblere ambulante Versorgung der Patientinnen und Patienten. Ein zukunftsweisendes Element ist hier die Videosprechstunde, der unsere Versicherten positiv gegenüberstehen – umso wichtiger, dass sie von möglichst vielen Praxen und Leitungserbringenden auch bedarfsgerecht eingesetzt wird.“

Hier zeigt die Umfrage: Die Digitalisierung des Gesundheitswesens ist der Hälfte der Befragten „wichtig“ oder „sehr wichtig“. Nur 13 Prozent sind die elektronische Krankschreibung, E-Rezepte und Co. „eher unwichtig“ oder „völlig unwichtig“. Das Interesse an Videosprechstunden hat sich im Vergleich zu 2019 kaum verändert: 23 Prozent würden dieses Angebot „des Öfteren“ oder „so oft wie möglich“ nutzen (2019: 20 Prozent). Aber: Die Zufriedenheit derer, die die Videosprechstunde bereits nutzen, ist mit 82 Prozent hoch.

Kontakt zu Ärztinnen und Ärzten wird seltener

Außerdem zeigt sich: Der Anteil derer, die in der hausärztlichen Praxis ausschließlich mit dem Personal und nicht auch mit der Ärztin oder dem Arzt Kontakt hatten, hat zugenommen. 2022 waren dies 32 Prozent der Befragten, im Vergleich zu 2019 eine Zunahme von 11 Prozentpunkten. „Dies ist vermutlich vor allem auf Corona-Impfungen und -Testungen zurückzuführen, die niedrigschwellig auch vom Praxispersonal durchgeführt worden sind“, heißt es hierzu im Studienpapier.

Bei den relevanten Merkmalen einer Praxis stehe deshalb kompetentes und freundliches Praxispersonal vorn: Gut vier von fünf Befragten ist dies „eher wichtig“ oder „sehr wichtig“ (81 Prozent). Und auch eine gute Praxisorganisation ist gefragt. Es folgen das Vertrauensverhältnis zu Arzt oder Ärztin und die telefonische Erreichbarkeit der Praxis (je 78 Prozent).

Über die Studie:

2.240 gesetzlich Versicherte im Alter von 18 bis 79 Jahren haben im Zeitraum vom 28. Februar 2022 bis 11. März 2022 an der Umfrage teilgenommen. Die Befragung lief digital ab.

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Juliana

Juliana Demski

Juliana Demski gehörte dem Pfeffi-Team seit 2016 an. Sie war Redakteurin und Social-Media-Managerin bei Pfefferminzia. Das Unternehmen hat sie im Januar 2024 verlassen.

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