- Von Lorenz Klein
- 10.01.2023 um 15:40
Die Bundesbürger schauen aktuell deutlich zuversichtlicher auf die gesetzliche Rentenversicherung. Das zeigt der „Deutschland-Trend Vorsorge“ des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA). Die repräsentative Online-Umfrage ermittelt einmal im Jahr das Vertrauen und die Erwartungen der Bürger zu den drei Säulen der Alterssicherung und wurde nun Mitte Dezember 2022 erneut erhoben.
Danach erhielt die gesetzliche Rente bei der Einschätzung des Vertrauens auf einer Skala von 0 (schlechtester Wert) bis 10 (bester Wert) im Durchschnitt eine Bewertung von 5,2. „Das ist beim Vergleich der gesetzlichen, betrieblichen und privaten Altersvorsorge die beste Einschätzung“, wie das DIA mitteilt. Die Betriebsrente und die private Vorsorge folgen mit 4,5 „in erkennbarem Abstand“, heißt es seitens des Institutes. „Derzeit haben die Bürger also das größte Vertrauen in die gesetzliche Rentenversicherung“, fassen die Altersvorsorge-Experten die Stimmungslage zusammen.
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Dabei sei die deutliche Verbesserung des Vertrauens in die gesetzliche Rentenversicherung gegenüber dem Vorjahr geradezu auffällig – so lag deren Durchschnittswert im vergangenen Jahr bei nur 3,7. Die gesetzliche Rente kommt damit wieder etwa auf den Wert von 2017, dem Beginn dieser Erhebungen zurück. Die Werte für die private und betriebliche Vorsorge haben sich laut DIA dagegen kaum verändert.
„Eine Art Anker in den Planungen fürs Alter“
DIA-Sprecher Klaus Morgenstern hat auch eine Erklärung für die gewachsene Anerkennung für die gesetzliche Rente: „In Zeiten, da Inflation und Rezessionsbefürchtungen für viel Unsicherheit unter den Bürgern führen, erweist sich das System der staatlich organisierten Altersvorsorge offenkundig als eine Art Anker in den Planungen fürs Alter“, vermutet Morgenstern.
Dazu dürften auch die Rentenerhöhungen in den Jahren 2022 und 2023, die vergleichsweise hoch ausfallen, ihren Anteil beigetragen haben, fügt der Experte hinzu – zumal die Lohn- und Gehaltszuwächse, die wegen der hohen Preissteigerungen in den anstehenden Tarifverhandlungen vereinbart werden, kurzfristig weiter für überdurchschnittliche Rentenanpassungen führen dürften, glaubt Morgenstern. Denn schließlich gilt: Die Renten folgen mit einer zeitlichen Verzögerung der Lohnentwicklung.
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