- Von Lorenz Klein
- 23.01.2023 um 11:42
„In Hamburg sagt man Tschüss, das heißt auf Wiedersehn“, wusste einst die Volksschauspielerin Heidi Kabel zu singen. Getreu dieser Devise hat sich nun einer der bekanntesten Verbraucherschützer Deutschlands zurückgemeldet: Axel Kleinlein verließ im Sommer 2022 nach knapp elf Jahren den Vorstandssprecherposten beim Bund der Versicherten (wir berichteten). Er wolle sich als Selbstständiger wieder stärker wissenschaftlichen und inhaltlichen Themen widmen, teilte der Verein mit Sitz in Hamburg-Altona im Juni mit.
Axel Kleinlein verlässt BdV
„Wir brauchen endlich Altersvorsorge ohne die Versicherungsindustrie“
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Und dafür ist die Zeit nun offenbar reif: „Mit diesem Schreiben möchte ich mich zurückmelden“, erklärte Kleinlein am Montag in einem Brief, gerichtet an „Kolleginnen und Kollegen, Freundinnen und Freunde, Kritikerinnen und Kritiker“. Darin schreibt Kleinlein, dass er „nach ein paar Monaten Umorganisation“ wieder an seine Zeit als selbständiger Versicherungsmathematiker anknüpfen wolle und sich darauf freue, „wieder stärker inhaltlich zu arbeiten“ und „endlich wieder mehr rechnen“ zu können. Das wird er allerdings nicht mehr aus Hamburg machen – ihn zieht es zurück an seinen langjährigen Hauptwohnsitz Berlin, um sich dort um „mathconcepts Kleinlein“ zu kümmern.
Kleinlein will Medienarbeit fortsetzen
Zugleich betonte Kleinlein, dass er auch künftig der „Verbraucherschutz-Sache“ treu bleiben wolle und unter anderem auch wieder für fachjournalistische Beiträge und Interviews bereitstünde. Dass er dabei nahtlos an seine Rolle als vehementer Branchenkritiker anknüpfen dürfte, zeigt ein aktuelles Interview mit dem „Manager Magazin“ (bezahlpflichtig). Darin warnt der Versicherungsmathematiker die Branche vor „Milliardenrisiken“ und meint, dass viele Lebensversicherte „ihren Vertrag eigentlich kündigen“ müssten.
Als „Freelancer“ werde er „ideologiefrei die Finger in die Wunden der Branche legen“, versprach Kleinlein in seinem Comeback-Brief. Zugleich wolle er dabei auch „konstruktive Impulse“ geben, um Lösungen zu finden – „egal ob es um Produktentwicklung, juristische Sachverhalte oder auch Vertriebsfragen geht“.
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