Michael Hauer ist Geschäftsführer vom Institut für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP). © IVFP
  • Von Lorenz Klein
  • 25.01.2023 um 13:58
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Inhaber von indexgebundenen Rentenversicherungen, kurz Indexpolicen, schauten 2022 größtenteils in die Röhre. Schuld ist das schlechte Börsenjahr, das den Kunden kaum Gutschriften aus der Indexbeteiligung bescherte. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse des Instituts für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP) – doch es gibt auch Erfreuliches zur Indexpolice zu berichten.

2022 war eines der schlechtesten Börsenjahre seit Langem – und das bekamen auch die Inhaber indexgebundener Rentenversicherungen, kurz Indexpolicen, zu spüren. Wie das Institut für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP) auf Basis einer Analyse mitteilte, gab es für die Kunden im vergangenen Jahr kaum Gutschriften aus der Indexbeteiligung.

„Nach dem sehr guten Jahr 2021 mit zum Teil beachtlich hohen Renditegutschriften bei Indexpolicen müssen sich die Kunden in den allermeisten Fällen mit einer Nullrunde begnügen“, erläutert Michael Hauer, Geschäftsführer vom IVFP. Dabei habe es kaum eine Rolle gespielt, welches Indexmodell dem jeweiligen Vertrag zugrunde lag. „Egal ob Aktien- oder Multi-Asset-Index, ob Cap- oder Quoten-Verfahren, meist gab es keine Gutschrift aus der Indexpartizipation. Im Durchschnitt betrug die maßgebliche Rendite von Indexpolicen, deren Indexjahr in 2022 endete, magere ein Prozent“, so Hauer.

Doch der Altersvorsorge-Experte weiß auch erfreuliches zu berichten. So hätten die gestiegenen Marktzinsen dazu geführt, dass erste Versicherungsunternehmen die Überschussbeteiligung für das Jahr 2023 erhöhen. Davon profitierten wiederum die Renditechancen für Indexpolicen.

Zum Hintergrund: Die Überschussbeteiligung bildet nach wie vor der entscheidende Faktor für die Renditeaussichten von Indexpolicen. Nachdem diese Zins-Überschüsse in den letzten Jahren aufgrund der Niedrigzinsphase regelmäßig nach unten angepasst werden mussten, hat sich das Blatt nun gewendet. So führte der jüngste Zinsanstieg dazu, dass die Überschussbeteiligung für das aktuelle Jahr zum Teil wieder etwas erhöht werden konnte.

Folglich haben die Versicherungsunternehmen mehr Geld für die Indexbeteiligung zur Verfügung und können den Kunden bessere Konditionen bei Cap oder Quote anbieten, was die Renditechancen wiederum erhöht. „Mittelfristig können Indexpolicenbesitzer von den gestiegenen Marktzinsen profitieren“, prognostiziert Hauer.

Nachhaltigkeit neu im Angebot

Weiter berichtet das IVFP, dass aktuell 16 Lebensversicherer eine indexgebundene Rentenversicherung im Angebot haben – wobei HDI das hauseigene Indexpolicenangebot ab sofort auf die bAV-Direktversicherung beschränkt habe. Ansonsten tut sich im Markt nicht sonderlich viel: Während in den vergangenen Jahren einige Anbieter ihre Indextarife überarbeitet hätten, gebe es im Vergleich zum Vorjahr keine Veränderungen, so die Feststellung der Experten. Lediglich Targo habe ihr Indexangebot um einen weltweiten Aktienindex ergänzt.

Immerhin scheint aber das Thema Nachhaltigkeit nun auch bei Indexpolicen Einzug erhalten zu haben. So bieten laut IVFP inzwischen sieben Unternehmen einen grünen Index an. „Da bei Indexpolicen jedoch das Geld ausschließlich im Sicherungsvermögen angelegt wird, kommt es eher darauf an, wie nachhaltig das Sicherungsvermögen des entsprechenden Versicherers investiert“, gibt IVFP-Geschäftsführer Hauer zu bedenken.

Einen Marktüberblick über die Indexrenditen der Versicherer für das Jahr 2022 und über die unterschiedlichen Indexmodelle stellt das IVFP hier zur Verfügung.

Eine ausführliche Erklärung der Funktionsweise von Indexpolicen gibt es hier.

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Lorenz Klein

Lorenz Klein gehörte dem Pfefferminzia-Team seit 2016 an, seit 2019 war er stellvertretender Chefredakteur bei Pfefferminzia. Im Oktober 2023 hat Klein das Unternehmen verlassen, um sich neuen Aufgaben in der Versicherungsbranche zu widmen.

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