- Von Lorenz Klein
- 26.01.2023 um 17:32
Norbert Rollinger hatte am Donnerstag keine leichte Aufgabe zu erledigen – der frisch gewählte Präsident des Gesamtverbands der Versicherungswirtschaft (GDV) musste in Berlin die Zahlen für das krisengeschüttelte Geschäftsjahr 2022 erklären. Wobei die Branche gemessen an der geopolitischen Weltlage noch glimpflich weggekommen sein dürfte.
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Über alle Sparten hinweg gingen die Beitragseinnahmen um 0,7 Prozent auf 224 Milliarden Euro zurück. Während die Lebensversicherung ein Beitragsminus von 6 Prozent auf 97,1 Milliarden Euro verbuchte, legten die Einnahmen in der Schaden- und Unfallversicherung um 4 Prozent auf 80,4 Milliarden Euro zu. In der privaten Krankenversicherung stiegen die Beitragseinnahmen um 3,1 Prozent auf 46,8 Milliarden Euro.
„Haben uns 2022 sehr ordentlich geschlagen“
„Wir haben uns 2022 unter schwierigen Rahmenbedingungen sehr ordentlich geschlagen“, so der wohlwollende Rückblick Rollingers. Weiter erklärte der GDV-Präsident, dass die Geschäftsentwicklung bei Lebensversicherern, Pensionskassen und Pensionsfonds im vergangenen Jahr vom großen Unterschied zwischen Verträgen mit Einmalbeitrag und laufendem Beitrag geprägt gewesen sei – während erstere um 18 Prozent deutlich einbrachen, stand bei Letzteren immerhin ein Mini-Plus von 0,6 Prozent zu Buche.
„Üblicherweise unterliegt das Geschäft gegen Einmalbeitrag stärkeren Schwankungen. Im Jahr 2019 verzeichneten die Lebensversicherer hier noch ein Plus von 37 Prozent“, ordnete Rollinger die Gesamtlage in der Sparte ein.
Für die Geschäftsentwicklung in der Lebensversicherung seien vor allem zwei Gründe maßgeblich: „Zum einen ergeben sich mit der Normalisierung des Zinsniveaus wieder mehr Anlagealternativen für Kundinnen und Kunden. Zum anderen führen die durch die Inflation gestiegenen Lebenshaltungskosten dazu, dass viele Menschen weniger Geld in ihre Altersvorsorge investieren“, gab der GDV-Präsident zu bedenken.
Alle Zahlen zur Geschäftsentwicklung der Branche können Sie hier abrufen.
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