- Von Lorenz Klein
- 07.02.2023 um 15:12
Pfefferminzia: Sie haben sich an uns gewandt, um ihrer Verärgerung Luft zu machen – und zwar darüber, wie verzerrt das Berufsbild des Versicherungsmaklers in der Öffentlichkeit dargestellt wird. Was ist passiert?
Janken Christiane Krauße: Wir wurden von den „Ruhr Nachrichten“ zu einem Gespräch eingeladen – und sind völlig entsetzt über das Bild des Versicherungsmaklers, wie es insbesondere bei der Verbraucherzentrale vorzuherrschen scheint.
Können Sie das näher erläutern?
Im aktuellen Beitrag der „Ruhr Nachrichten“ (kostenpflichtig)* geht es um Versicherungsschutz für Kinder. Darin äußert sich auch eine Vertreterin der Verbraucherzentrale NRW – und dort wird sämtlichen Produkten der Unfallversicherung der Sinn abgesprochen. Der Sinn, Kinder abzusichern wird im Beitrag gänzlich in Frage gestellt und die Beratungsqualität (von Maklern, Anm. d. Red.) an den Farben einer Homepage festgemacht („Die Website von Assekurini sieht idyllisch aus (…) Alles ist in einem satten Lila gehalten“, heißt es im Text, Anm. d. Red.). Ich kann es nicht in Worte fassen, wie entsetzt ich bin.
*Anmerkung der Redaktion: Zu Ende März wurde der Artikel durch die „Ruhr Nachrichten“ gelöscht. Dieser Entscheidung ging voraus, dass sich die Verbraucherzentrale NRW von den Aussagen der Mitarbeiterin der Verbraucherzentrale aus Castrop-Rauxel gegenüber den Ruhrnachrichten distanzierte. Diese seien im Vorfeld nicht abgesprochen gewesen. Die Absicherung von Kindern sei ebenso wichtig und sinnvoll, wie die Verbraucherzentrale erklärte.
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Dieses aktuelle Beispiel dürfte viele ohnehin schon verunsicherte Eltern noch stärker darüber rätseln lassen, ob eine frühzeitige private Absicherung für den Nachwuchs überhaupt wichtig ist. Warum ist sie so wichtig?
In meiner hauptberuflichen Arbeit als Erzieherin und Sozialarbeiterin habe ich schon so viele Kinder und Jugendliche kennengelernt und sie ein Stück ihres Weges begleitet. Dabei habe ich leider auch die Erfahrung gemacht, wie häufig eben doch auch im Kindesalter Unfälle, Krankheiten oder Diagnosen das Kind lebenslang beinträchtigen können. Deshalb liegt mir diese frühe Absicherung besonders am Herzen.
Welche Einwände hören Sie häufig von Eltern im Beratungsgespräch?
Einwände sind beispielweise, was denn einem Schüler überhaupt passieren könne, was nicht über die gesetzliche Unfallversicherung abgedeckt sei. Oder Aussagen wie „Es reicht doch, wenn wir unser Kind mit Ausbildungs-/ Berufsbeginn versichern“. In vielen Köpfen ist die Möglichkeit und auch die Wichtigkeit der frühen Absicherung noch gar nicht angekommen.
Gibt es auch positive Aha-Erlebnisse, die sich bei Ihren Kunden im Verlaufe des Beratungsgesprächs ergeben?
Als Aha-Effekt würde ich zum Beispiel die Corona-Pandemie bezeichnen und das daraus entstandene Bewusstsein für die psychische Gesundheit der Schüler. Noch nicht einmal der direkte Leistungsfall, sondern auch die Tatsache, durch eine Diagnose in der Kindheit keine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) mehr abschließen zu können, bringt die Eltern dann doch zum Nachdenken. Als Eisbrecher kann in vielen Fällen auch der Berufswunsch des Kindes mit in die Beratung aufgenommen werden und als Argument dienen.
Und gerade Eltern, die selbst eine Berufsunfähigkeitsversicherung für sich abgeschlossen haben, sind besonders offen für das Thema. Natürlich spielen Erfahrungen mit der eigenen Gesundheitsprüfung oder Ereignisse aus dem Umfeld, wo Personen aufgrund Vorerkrankungen leider nicht versichert werden konnten, eine Rolle bei der Entscheidung. Aber das Hauptargument in unserer Beratung zur Schüler-BU ist neben der wichtigen jetzigen Absicherung natürlich, dass die zukünftige Risikoprüfung entfällt und man sich durch die Dynamik sowie auch Erhöhungsoptionen bereits im Kindesalter einen sehr guten BU-Schutz einkaufen kann. Die vergleichsweise niedrige Höhe des Beitrags ist durch das junge Eintrittsalter ebenfalls ein sehr gutes Argument.
„Unfallversicherungen, Berufsunfähigkeitsversicherungen für Schüler/-innen oder Dread-Disease-Versicherungen schaffen einen ganzheitlichen Schutz“, heißt es auf der Website von Assekurini. Wie beurteilen Sie speziell das am Markt verfügbare Angebot von Berufsunfähigkeitsversicherungen für Schülerinnen und Schüler – ein Segment, in das zuletzt ja viel Bewegung gekommen zu sein scheint?
Ja genau, es hat sich tatsächlich einiges am Markt getan und es geht in die richtige Richtung. Es ist aber aus meiner Sicht noch deutlich Luft nach oben. Berufsunfähigkeitsversicherungen für Grundschüler werden bislang leider kaum angeboten. Zudem werden die Schüler stark klassifiziert, was aus versicherungsmathematischer Sicht vielleicht Sinn ergibt, mir aber menschlich und insbesondere als Mutter doch ein wenig Bauchschmerzen bereitet.
Was wünschen Sie sich künftig von den Versicherern, um das Angebot für Kinder und Schüler in der Arbeitskraftabsicherung noch besser zu machen?
Ich wünsche mir, dass die Grundschüler mehr in den Fokus genommen werden und vielleicht noch die ein oder andere Gesellschaft ein entsprechendes Produkt auflegt. Was mir aber das wichtigste Anliegen gegenüber der Branche ist, ist die maximale Höhe der versicherbaren BU-Rente. Diese ist tatsächlich viel zu gering, um wirklich abgesichert zu sein. Hier müssen wir immer noch ergänzende Produkte anbieten um den von uns beworbenen ganzheitlichen Schutz zu ermöglichen.
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