- Von Lorenz Klein
- 10.02.2023 um 15:31
Die betriebliche Krankenversicherung (bKV) kann für Arbeitgeber ein wichtiger Baustein sein, um neue Mitarbeiter zu gewinnen – oder bestehende zumindest nicht an den Wettbewerb zu verlieren. Die Abschlusszahlen in der bKV steigen zumindest stetig. Doch halten Tarife und Servicequalität den hohen Ansprüchen der Belegschaft stand?
Um das herauszufinden, hat das Institut für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP) insgesamt 14 Versicherungsgesellschaften im Rahmen seines aktuellen „bKV-Kompetenz-Ratings“ untersucht. Dazu wurden die Gesellschaften anhand von über 70 Kriterien in den vier Teilbereichen Beratung, Vertragsgestaltung, Service & Verwaltung und Produktportfolio analysiert. Jeder Teilbereich floss mit einem Anteil von jeweils 25 Prozent in die Gesamtbewertung ein.
„Am Ende geht es bei der bKV oft um harte, betriebswirtschaftliche Zahlen“
bKV ohne Gesundheitsprüfung – wie ist das möglich?
Betriebliche Vorsorge ist des Mitarbeiters Liebling
„Nur wer in allen Teilbereichen eine gewisse Kompetenz aufweist, wird eine gute Gesamtbenotung erhalten“, betonen die Analysten. Ein Versicherer könne sich somit keine großen Schwächen erlauben. Große Schwächen gab es für die Fachleute aber auch gar nicht zu beklagen: Sieben mal verteilten sie die Bestnote „Exzellent“, fünf Mal hieß es „Sehr gut“, zwei Gesellschaften, die im Ranking nicht namentlich genannt werden, erhielten ein „Gut“.
Alle Ergebnisse des Ratings stellt das IVFP hier zur Verfügung.
„Budgettarife sind klar im Kommen“
„Budgettarife sind klar im Kommen“, lautet eine Kernerkenntnis der Analysten. Folglich zeige sich auch im Bereich „Produktportfolio“ die größte Weiterentwicklung. In diesem Feld seien die Anbieter ohnehin sehr stark aufgestellt, wie die Marktbeobachter meinen. Bei Budgettarifen handelt es sich um Tarife, bei denen den Mitarbeitenden ein bestimmter Betrag pro Jahr zur Verfügung steht, den sie weitestgehend nach eigenen Wünschen verwenden können – etwa für eine operative Sehschärfenkorrektur oder um Vorsorgeuntersuchungen durchführen zu lassen, ohne die gesetzlichen Altersgrenzen einhalten zu müssen.
Unternehmenskultur des Krankenversicherers nicht außer Acht lassen
Auch aus technischer Sicht zeige der Markttrend „nach oben“. Hier verweist das IVFP lobend auf die unterstützenden Softwaremaßnahmen, die die Versicherer ihren Vermittlern anböten. Ohnehin hätten viele Versicherer einiges investieret, „um mit ihrem Angebot up-to-date zu bleiben“, wie IVFP-Geschäftsführer Michael Hauer zu berichten weiß.
Hauer zufolge war es dem IVFP darüber hinaus ein maßgebliches Anliegen, die Implementierung der bKV-Sparte in die Unternehmenskultur des Krankenversicherers zu untersuchen. „Das ist äußerst wichtig, denn neben Top-Tarifmerkmalen ist vor allem die Kompetenz des Versicherers gefragt, um Arbeitgebern ein individuelles Angebot unterbreiten zu können,“ resümiert Hauer.
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