- Von Andreas Harms
- 30.03.2023 um 13:33
Was schon zu erwarten war, bestätigt nun der Versicherungsverband GDV: Die Solvenzquoten der deutschen Versicherer sind im vergangenen Jahr kräftig gestiegen. Im Schnitt lagen sie bei 510 bis 530 Prozent zum Jahresende. Ende 2021 waren es noch 450 Prozent. Regulatorisch verlangt sind 100 Prozent.
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Die Solvenzquote ist ein Maß dafür, wie gut Versicherer künftige Zahlungsverpflichtungen durch eigenes Kapital unterlegt haben. Ein Wert von 100 Prozent besagt, dass der Versicherer sogar in einem theoretisch alle 200 Jahre auftretendem Krisenszenario alle Verpflichtungen erfüllen kann.
Durch den Anleihe- und Aktiensturz im vergangenen Jahr hatten zwar die Vermögen der Versicherer kräftig an Wert verloren. Weil aber zugleich die Zinsen und Marktrenditen stiegen, sank der heutige Zeitwert künftiger Verpflichtungen noch stärker (mehr dazu lesen Sie hier). Schließlich kann man sie nun viel besser abzinsen als noch vor einem Jahr. Das dadurch verschobene Verhältnis von Haben und Soll half den Solvenzquoten.
Insofern ist das alles eine gute Nachricht. „Die deutschen Versicherer sind sehr stabil“, sagt GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. „Unsere Berechnungen zeigen: Die Unternehmen verfügen über ausreichend Eigenmittel, um Finanzmarktschwankungen und hohe Inflation abzufedern.“
Selbst wenn man versichererfreundliche Übergangsmaßnahmen herausrechnet, verbesserte sich die durchschnittliche Quote von 262 Prozent Ende 2021 auf nunmehr 270 bis 290 Prozent.
Ein anderes Bild zeigen Schaden- und Unfallversicherer. Denn die kämpfen auf der Ausgabenseite mit heftig gestiegenen Preisen (Stichwort: Inflation). Doch immerhin blieb die Solvenzquote einigermaßen stabil. Laut GDV lag sie Ende 2022 bei 270 bis 280, ein Jahr zuvor waren es 277 Prozent.
Die endgültigen Solvenzwerte müssen die Versicherer übrigens in ihren Berichten zur Solvabilität und Finanzlage (SFCR) bis 11. April 2023 veröffentlichen. Abgabetag für Versicherungsgruppen ist der 22. Mai 2023.
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