- Von Karen Schmidt
- 13.07.2023 um 13:23
Fast ein Viertel der Deutschen befasst sich nie mit der eigenen Altersvorsorge-Planung. 18,4 Prozent tun das nur alle sechs bis zehn Jahre oder noch seltener. Über ein Drittel der befasst sich mindestens einmal pro Jahr mit dem Thema.
Das geht aus einer Umfrage unter 1.000 Bürgerinnen und Bürgern hervor, die der Meinungsforscher Civey im Auftrag der Canada Life durchgeführt hat.
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Gerade für Menschen von 18 bis 29 Jahren steht die Planung der Altersvorsorge danach nicht im Fokus. In dieser Altersgruppe befassen sich 38,4 Prozent nie damit, 22,1 Prozent reagieren mit „weiß nicht“ oder „keine Angabe“ auf die Frage. Auch bei den 40- bis 49-Jährigen schauen viele weg: Beinahe ein Drittel setzt sich nie mit der privaten Altersvorsorge auseinander.
Ein Viertel bräuchte mehr als 1.500 Euro zusätzlich
54,4 Prozent der Befragten haben immerhin eine konkrete Vorstellung davon, wie groß ihre Rentenlücke ist. Von ihnen glauben mehr als ein Viertel, dass ihre Rentenlücke bei mehr als 1.500 Euro pro Monat liegt. Besonders ausgeprägt ist diese Einschätzung bei jungen Menschen: Sie wird von beinahe der Hälfte der 18- bis 29-Jährigen geteilt.
27,3 Prozent der Umfrageteilnehmer sorgen gar nicht zusätzlich fürs Alter vor. Bei den 18- bis 29-Jährigen sind es sogar zwei Drittel. Wer zusätzlich Vorsorge betreibt, entscheidet sich am häufigsten für diese drei Optionen: die betriebliche Altersversorgung (fast ein Viertel), private Lebens- oder Rentenversicherung (24,3 Prozent) oder Anlagen in Aktien, Fonds und ETFs (23,3 Prozent).
Wenn es um die Einordnung der staatlich organisierten Aktienrente geht, ergibt sich ein gespaltenes Bild. Zwar kennen 61,7 Prozent der Umfrage-Teilnehmer den Vorschlag der Bundesregierung, um die gesetzliche Rente zu stabilisieren. Doch er überzeugt den Großteil der Befragten nicht. Bei der Frage nach seinem Nutzen finden sich mehr Ablehner (39,1 Prozent) als Befürworter (37,9 Prozent).
„Noch immer setzen sich zu wenige Menschen mit ihrer privaten Altersvorsorge auseinander“, so Florian Elert, Professor für Versicherungsmanagement, der die Praxisstudie von Canada Life begleitet hat. „Und dass, obwohl die Einschätzung der eigenen Rentenlücke im Alter teilweise sehr hoch ausfällt. Gerade bei den Jungen gibt es Handlungsbedarf. Die Steigerung der Wissensvermittlung zum Thema Finanzbildung und Altersvorsorge, bereits in der Schule, wäre daher eine sinnvolle Maßnahme.“
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