Turbine für ein Gezeitenkraftwerk: Für nachhaltig orientierte Anleger sind erneuerbare Energien besonders wichtig © picture alliance / empics | ANDREW VAUGHAN
  • Von Andreas Harms
  • 01.11.2023 um 15:45
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Worauf schauen Anleger als erstes, wenn sie nachhaltige ETFs kaufen? Und welchen Anteil im Anlageportfolio halten sie für angemessen? Die Fondsgesellschaft Invesco hat sich umgehört und Antworten gefunden. Sie ist aber auch auf Hindernisse gestoßen.

Die Fondsgesellschaft Invesco hat sich unter deutschen Privatanlegern umgehört, wie sie es mit dem Thema Nachhaltigkeit halten. Speziell mit nachhaltigen börsennotierten Indexfonds (Exchange Traded Funds, ETFs).

In der Umfrage ging es auch um die Bedeutung der einzelnen Kategorien – E für Umwelt, S für Soziales und G für Governance oder gute Unternehmensführung. Und dort gab es einen klaren Sieger: Für 38 Prozent der deutschen Anleger haben Umweltaspekte Priorität, gefolgt von Governance (23 Prozent) und sozialen Aspekten (17 Prozent).

Umwelt

Dabei bezeichneten 32 Prozent der Befragten erneuerbare Energien als wichtigsten Umweltfaktor. An zweiter und dritter Stelle folgten der Schutz natürlicher Ressourcen und der Artenvielfalt (23 Prozent) sowie Vermeiden von Umweltverschmutzung und Abfall (19 Prozent).

Soziales

Der am häufigsten genannte soziale Faktor (30 Prozent) lautet, die Menschenrechte zu wahren, indem man ausbeuterische Arbeitspraktiken verhindert. Auf Platz 2 und 3 folgten der Kampf gegen Armut und Ungleichheit (23 Prozent) sowie Vielfalt, Gleichheit und Integration (19 Prozent).

Unternehmensführung

In der Governance legten die Anleger am meisten Wert auf angemessene Bezahlung und geeignete Anreize für Führungskräfte. Das nannten 34 Prozent der Befragten als wichtigsten Faktor.

Wissenslücke schließen

Allein, es fehlt oft noch an den Kenntnissen. Als Hauptgrund, keine ESG-ETFs zu kaufen, nannte knapp ein Drittel der Befragten (32 Prozent) das Gefühl, nicht genug über die verfügbaren Optionen zu wissen. An zweiter und dritter Stelle folgten die Unfähigkeit, einen den eigenen Werten entsprechenden ETF zu finden (29 Prozent), sowie die Präferenz für einen aktiven ESG-Ansatz (21 Prozent).

Generell lässt sich festhalten, dass das Interesse an nachhaltigen passiven Investmentfonds wächst. Laut Umfrage halten deutsche Privatanleger einen Portfolioanteil von 35 Prozent in börsengehandelte Fonds (ETFs) mit ESG-Schwerpunkt für ideal.

Die Mehrheit (54 Prozent) will das Engagement in ESG-ETFs in den kommenden drei Jahren erhöhen. Von den Investoren, die derzeit keine ESG-ETFs besitzen, würden 80 Prozent einen Kauf in den kommenden drei Jahren in Betracht ziehen.

Bei denjenigen, die noch keine ESG-ETFs besitzen, stellte Invesco immerhin große Aufgeschlossenheit fest: So gab eine Mehrheit (80 Prozent) an, in den kommenden drei Jahren möglicherweise welche zu kaufen, 16 Prozent wollten das nicht. Dabei ist das Interesse über alle Portfoliogrößen ähnlich ausgeprägt und offenbar weitgehend unabhängig von der Investmenterfahrung.

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Andreas Harms

Andreas Harms schreibt seit 2005 als Journalist über Themen aus der Finanzwelt. Seit Januar 2022 ist er Redakteur bei der Pfefferminzia Medien GmbH.

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