Finanzminister Christian Lindner (FDP) auf einem Schüler-Workshop zu Rente und Altersvorsorge: Die Art vorzusorgen verändert sich zurzeit enorm © picture alliance/dpa | Michael Kappeler
  • Von Andreas Harms
  • 02.11.2023 um 12:33
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Die Reform der Altersvorsorge in Deutschland steht noch aus, doch die Deutschen Sparer greifen schon mal einigen Dingen vorweg. Demnach fahren sie ihre Sparraten hoch und die Garantien runter. Und eine ganz bestimmte Form der Vorsorge ist regelrecht im Aufwind, wie eine Studie von Jung, DMS & Cie. und Morgen & Morgen zeigt.

Weniger Riester, mehr Fondspolice – so könnte man das neue Trendbarometer des Maklerpools Jung, DMS & Cie. zusammen mit seiner Schwestergesellschaft, dem Analysehaus Morgen & Morgen (M&M) zusammenfassen. Darin geht es um die Frage, wie die Deutschen für ihr Alter vorsorgen und wie sich das in den vergangenen sechs Jahren verändert hat. Doch kommen wir zu den Einzelheiten:

Fondspolicen auf dem Weg nach vorn

Die Vorsorge mit klassischen Lebensversicherungen hat – nicht zuletzt wegen der Nullzinsphase – deutlich abgenommen. Das macht M&M daran fest, dass heute nur noch 22 Prozent der berechneten Tarife solch ein klassisches Modell sind. Den Rest machen Fondspolicen aus.

Im Jahr 2018 lagen die zwar auch schon vorn, allerdings noch mit einem Verhältnis von 67 zu 33 Prozent.

Riester-Geschäft bricht ein

Die anhaltende Kritik an der Riester-Rente ist an den Verbrauchern nicht spurlos vorübergegangen. In den vergangenen knapp sechs Jahren ist der Anteil der bei M&M berechneten Riester-Verträge um fast zwei Drittel (63,2 Prozent) gesunken. Gewinner in Schicht 2 ist dagegen die betriebliche Altersvorsorge (bAV). Ihr Anteil an den Tarifberechnungen erhöhte sich seit 2018 um fast 8 Prozent.

Garantien auf dem Rückzug

Offenbar spricht es sich herum, dass Garantien Geld kosten und auch nicht immer nötig sind. Denn im betrachteten Zeitraum ging der Anteil von Vorsorgetarifen mit höchstmöglicher Garantie über alle drei Schichten hinweg deutlich zurück (siehe Grafik).

Anteil von Vorsorgeverträgen mit maximalem Garantieniveau in Prozent (Quelle: M&M)
Anteil von Vorsorgeverträgen mit maximalem Garantieniveau in Prozent (Quelle: M&M)

Am deutlichsten ist das in Schicht 3 zu beobachten – also beim privaten Vorsorgesparen. Hier kletterte der Anteil der Tarifberechnungen ohne Garantieniveau von rund 34 Prozent 2018 auf aktuell fast 60 Prozent.

Höhere Beiträge in die Altersvorsorge

Insgesamt nehmen die Deutschen für die Altersvorsorge mehr Geld in die Hand. Zwar stiegen bei den berechneten Tarifen über alle Schichten hinweg die durchschnittlichen monatlichen Prämien seit 2018 von 222 Euro nur leicht auf aktuell 234 Euro.

Allerdings gibt es innerhalb der einzelnen Schichten bemerkenswerte Unterschiede. Den größten Anstieg verzeichnete die Schicht 2 von 139 Euro im Jahr 2018 auf aktuell 173 Euro – ein Plus von fast 25 Prozent – wobei hier der größte Teil auf die beliebter werdende betriebliche Altersvorsorge entfallen dürfte.

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Andreas Harms

Andreas Harms schreibt seit 2005 als Journalist über Themen aus der Finanzwelt. Seit Januar 2022 ist er Redakteur bei der Pfefferminzia Medien GmbH.

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