Jesper Wahrendorf, ehemaliger Chef des Vanguard Invest Anlageservice © Vanguard
  • Von Andreas Harms
  • 07.11.2023 um 14:50
artikel drucken artikel drucken
lesedauer Lesedauer: ca. 01:10 Min

Zu Beginn des Jahres 2022 hatte das US-Investmenthaus Vanguard in Deutschland eine Online-Beratung, eine Art Robo-Advisor an den Start gebracht und später um weitere Angebote erweitert. Jetzt zieht das Haus die Reißleine und beendet die Sache wieder.

Nach weniger als zwei Jahren nimmt die US-Investmentgesellschaft Vanguard ihren digitalen Direktvertrieb in Deutschland vom Markt. Die Angebote mit den Namen Vanguard Invest Anlageservice und Vanguard Invest Direkt waren erst Anfang 2022 beziehungsweise 2023 an den Start gegangen. Der dafür verantwortliche Chef, Jesper Wahrendorf, hat Vanguard verlassen (ein Interview mit ihm lesen Sie hier).

Kunden können ihre Investment-Anteile nun entweder verkaufen oder in ein Depot bei einem anderen Anbieter übertragen.

Mit einem verwalteten Vermögen von rund 8,1 Billionen US-Dollar gehört Vanguard zu den größten Vermögensverwaltern der Welt. In Deutschland ist er seit 2017 aktiv. Außerdem gilt Vanguard-Gründer John Bogle als Erfinder des Indexfonds, denn er bot solche Anlagevehikel als erster auch Privatanlegern an.

Mit dem Vanguard Invest Anlageservice sollten sich Interessenten Investmentportfolios nach Manier eines Robo-Advisors aus Aktien- und Anleihefonds von Vanguard zusammenstellen lassen (wobei Vanguard selbst sich gegen den Begriff stets wehrte). Seit 2023 konnten sich Anleger über den zusätzlichen Service Vanguard Invest Direkt auch Fonds selbst einzeln kaufen.

Um so ein Geschäft jedoch rentabel zu betreiben, muss es ausreichend groß sein. Was aber offenbar nicht der Fall war. „Aus diesem Grund haben wir die schwierige Entscheidung getroffen, unsere Plattform Vanguard Invest zu schließen“, sagt ein Unternehmenssprecher.

Doch treu bleiben will man dem deutschen Markt weiterhin. „Anleger nutzen die kostengünstigen ETFs von Vanguard zunehmend über Vertriebspartner und Anlageplattformen, viele davon im Rahmen ihrer monatlichen Sparpläne. Daher werden wir weiterhin in unser Angebot investieren, um Anlegern die besten Chancen auf erfolgreiche Investments zu bieten“, so der Sprecher weiter.

Auch das Vanguard 360 Beraterprogramm wolle man weiterführen und ausbauen. Es soll Vertriebspartnern mit Informationen und Werkzeugen helfen, ihre Kunden in Investment-Dingen zu beraten.

autorAutor
Andreas

Andreas Harms

Andreas Harms schreibt seit 2005 als Journalist über Themen aus der Finanzwelt. Seit Januar 2022 ist er Redakteur bei der Pfefferminzia Medien GmbH.

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

Pfefferminzia Logo rgb
Suche
Close this search box.
Zuletzt hinzugefügt
Wie die Zukunft der bAV aussieht
Handelsblatt Jahrestagung bAV 2024

Wie die Zukunft der bAV aussieht

Vermittler müssen und wollen sich weiterbilden
AfW-Vermittlerbarometer: Nachhaltigkeit

Vermittler müssen und wollen sich weiterbilden

Skip to content