Ältere Menschen verursachen häufiger Unfälle mit Personenschäden als jüngere. © picture alliance / dpa | Wolfram Kastl
  • Von Karen Schmidt
  • 04.12.2023 um 13:04
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Älteren Menschen wird häufig unterstellt, sie würden häufiger Unfälle verursachen. Laut aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamts ist das tatsächlich auch so. Wenn es zum Crash kommt, sind sie häufiger Verursacher. Aber: Sie sind dafür seltener in Unfälle verstrickt als jüngere Menschen.

Kommt es zu einem Autounfall, bei dem Menschen zu Schaden kommen, sind ältere Fahrer häufiger Schuld als jüngere Menschen. Wie aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamts (Destatis) zeigen, waren 2022 die mindestens 65-Jährigen in 68,7 Prozent der Fälle Hauptverursacher. Bei den mindestens 75-Jährigen wurde sogar gut drei von vier unfallbeteiligten Autofahrern die Hauptschuld am Unfall zugewiesen (76,6 Prozent).

Das ist mit Abstand der höchste Wert aller Altersgruppen. Zum Vergleich: Bei den unter 65-jährigen Autofahrerinnen und -fahrern waren 55,2 Prozent Hauptverursachende. Insbesondere junge Erwachsene im Alter von 18 bis 20 Jahren sind in 70,8 Prozent der Fälle für den Unfall hauptverantwortlich.

Die Unfallursachen bei Autounfällen unterscheiden sich bei älteren Menschen von denen in jüngeren Altersgruppen. Betagten Autofahrern wird häufiger vorgeworfen, sie hätten die Vorfahrt anderer missachtet (21,1 zu 16,6 Prozent). Auch Fehlverhalten beim Abbiegen, Wenden, Rückwärtsfahren, Ein- und Anfahren trat häufiger auf als bei Jüngeren (22,3 zu 19,2 Prozent).

Ältere Menschen sind seltener in Unfälle verstrickt

Ältere Menschen sind gemessen an ihrem Anteil an der Gesamtbevölkerung seltener in Verkehrsunfälle verstrickt als jüngere. Im Jahr 2022 waren 77.700 Menschen ab 65 Jahren an Unfällen mit Personenschaden beteiligt, das waren 15,1 Prozent aller Unfallbeteiligten mit Altersangaben. Im Jahr 2022 waren dagegen 22,1 Prozent der Bevölkerung in Deutschland mindestens 65 Jahre alt.

Die geringere Unfallbeteiligung dürfte insbesondere daran liegen, dass ältere Menschen seltener als jüngere am Straßenverkehr teilnehmen, unter anderem, weil sie nicht mehr zur Arbeit fahren.

Mehr als ein Drittel aller Verkehrstoten war mindestens 65 Jahre alt

Das spiegelt sich auch in der Ausstattung der Seniorenhaushalte mit Autos wider. Hatten 77,0 Prozent der Haushalte mit Haupteinkommenspersonen von 65 bis 69 Jahren im Jahr 2022 mindestens ein Auto und 77,7 Prozent in der Altersgruppe von 70 bis 79 Jahren, so waren es in der Altersgruppe der Hochbetagten (80plus) noch knapp zwei Drittel. Über alle Altersgruppen hinweg haben 77,6 Prozent aller Haushalte in Deutschland 2022 mindestens ein Auto.

Im Jahr 2022 verunglückten 52.748 Menschen im Alter von 65 oder mehr Jahren im Straßenverkehr, 1.023 von ihnen wurden getötet, weitere 12.350 schwer verletzt. Der Anteil der Seniorinnen und Senioren an allen Verunglückten lag bei 14,5 Prozent, bei den Todesopfern war er mit 36,7 Prozent wesentlich höher.

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Karen Schmidt

Karen Schmidt ist seit Gründung von Pfefferminzia im Jahr 2013 Chefredakteurin des Mediums.

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