- Von Andreas Harms
- 11.01.2024 um 12:39
Die geplante Reform für Hausärzte in Deutschland soll nicht für weiter steigende Beiträge in die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) sorgen. Das sagte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) am 9. Januar in einem Interview mit den ARD-Tagesthemen (ganze Sendung hier).
Zunächst zur Reform. Sie soll Probleme und den wachsenden Versorgungsnotstand bei Hausärzten lösen. Zum Beispiel: Abläufe soll sie vereinfachen. Bürokratie soll sie abbauen. 5.000 Medizinstudenten pro Jahr sollen neu hinzukommen. Die Honorarobergrenze (Budgetierung) soll entfallen. Dagegen sollen sie nicht mehr gegenüber den Krankenkassen haften, wenn sie ein angeblich zu teures Medikament verschreiben. Vieles, wofür bislang noch Besuche nötig waren, soll künftig auch telefonisch oder per Telemedizin möglich werden. Und Praxen sollen trotzdem Geld bekommen, auch wenn sie Patienten am Telefon beraten oder krankschreiben oder ein Medikament erneut verschreiben. Die leichten Fälle sollen am Ende „nicht mehr die Praxen verstopfen“, so Lauterbach. Das Gesetz dafür will er noch im Januar vorstellen.
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Obwohl Hausärzte unterm Strich so mehr Geld bekommen, sieht der Minister keine regelrechte Kostenexplosion. Schließlich schrumpft ja derzeit die Zahl der Hausärzte. Es gehe deshalb in erster Linie darum, dem Ärztemangel entgegenzutreten. Mehr Geld und Entlastungen würden den Beruf wieder attraktiver machen.
Was das unterm Strich kostet, wolle man gerade berechnen, so Lauterbach weiter: „Es wird aber auf jeden Fall nicht in einer Größenordnung von einer Milliarde Euro sein.“ Wenn sich der Praxisalltag für Patienten und Ärzte verbessern soll, müsse man nun mal etwas Geld in die Hand nehmen.
Ob dieser Betrag aus höheren Beiträgen kommen soll, will Moderatorin Jessy Wellmer dann wissen. „Durch diese Reform wird der Beitragssatz nicht steigen“, antwortet Lauterbach. Auch bei konstanten Beitragssätzen stiegen die Einnahmen der Krankenkassen, zum Beispiel über steigende Löhne und die erhöhte Beitragsbemessungsgrenze (mehr dazu hier). Es komme genug Geld in das System, die Einnahmen seien nicht das Problem.
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