- Von Karen Schmidt
- 21.02.2024 um 11:05
„Eine Rente mit 69 oder 70 wäre für viele hart arbeitende Menschen, etwa in der Pflege oder Logistik, eine Rentenkürzung“. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hat sich in einem Interview mit den Zeitungen der Funke-Mediengruppe zuletzt erneut gegen ein späteres Renteneintrittsalter ausgesprochen.
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Der Wirtschaftsweise Martin Werding hat das nun kritisiert. „Weckt man jetzt falsche Erwartungen, indem man sagt, man wolle nie mehr über das Thema reden, wird man die Menschen zwangsläufig irgendwann enttäuschen müssen“, führte er in einem Interview mit den Zeitungen der Funke-Mediengruppe aus.
Das Expertengremium der Wirtschaftsweisen hat eine Empfehlung vorgelegt, wonach die Regelaltersgrenze alle 20 Jahre um ein Jahr steigen solle. Erst ungefähr im Jahr 2090 läge das Rentenalter dann bei 70 Jahren, so Werding – wenn die Lebenserwartung weiter so zulegen sollte wie bisher angenommen. „Man sollte also vorsichtig sein, wie man über solche Vorschläge kommuniziert, die eigentlich vergleichsweise moderat sind. Denn sie passen einfach zu den demografischen Szenarien, vor denen wir stehen“, so Werding weiter.
Aktuell klettert das gesetzliche Renteneintrittsalter bis 2031 Stück für Stück auf 67 Jahre. Um mehr Leute auch im späteren Lebensalter in der Arbeit zu halten, könnte man zudem einiges tun, glaubt der Wirtschaftsweise. Als Stellschraube sieht Werding hier die Sozialversicherungsbeiträge. Wer im Alter weiterarbeiten wolle und auch wolle, dass das rentensteigernd wirke, sollte weiter Rentenbeiträge zahlen können. Alternativ könne man jenseits der Regelaltersgrenze auf diese Beiträge verzichten.
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