- Von Andreas Harms
- 22.02.2024 um 15:57
Die Rating-Agentur Franke und Bornberg blickt wohlwollend auf die aktuellen Rechtsschutzversicherungen. Im neuen „Rechtsschutzrating Privat 2024“ schneidet fast die Hälfte der untersuchten Tarife mit der Note „hervorragend“ (FFF+) oder „sehr gut“ (FFF) ab. Wobei der Schwerpunkt auf FFF liegt.
Für das Rating prüften die Analysten 122 Tarife mit 285 Varianten von 43 Gesellschaften. Wobei sie feststellen, dass das Angebot insgesamt wächst. Wahrscheinlich weil die Anbieter nach den teuren Querelen um Abgasmanipulationen an Autos nun wieder Geld mit solchen Produkten verdienen.
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Doch laut Franke und Bornberg erschwert das wachsende Angebot den Überblick. „In kaum einer Sparte gibt es parallel so viele Generationen von Bedingungswerken wie beim Rechtsschutz“, berichtet der geschäftsführende Gesellschafter Michael Franke. Außerdem gebe es große Unterschiede im Kleingedruckten.
Im Rechtsschutz-Rating habe man sich auf „die wichtigsten privaten Rechtsschutzrisiken konzentriert“, heißt es weiter. Es sei um die Kombination Privat, Beruf, Verkehr und Wohnen gegangen. Außerdem habe man zwischen Familien und Singles unterschieden.
Auch wenn nur acht beziehungsweise neun Tarife hervorragend abschneiden, gibt es Gutes zu berichten. Denn die Zahl der sehr guten Tarife ist mit 52 und 51 recht hoch. Damit liegen jeweils 49 Prozent aller betrachteten Tarife in der Spitzengruppe. Im Jahr 2021 gelang das gerade mal jedem Vierten. „Privater Rechtsschutz entwickelt sich stetig weiter. Nicht nur das Angebot ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen – auch die Qualität legt kräftig zu“, folgert Christian Monke, Leiter Ratings für Private Risiken.
Folgende Versicherer haben in beiden Kategorien ein FFF+ erreicht (nach Alphabet):
- Arag
- Örag
- Provinzial
- Provinzial Nord
- Roland
Wobei die Provinzial deshalb auftaucht, weil sie Tarife der Örag Rechtsschutzversicherung vertreiben.
Punktabzüge gab es übrigens in einigen Fällen, wenn Versicherer eine ganz bestimmte Vorbeugemaßnahme nicht anbieten: vorsorgliche Rechtsberatung in guter Qualität. Für eine Top-Note muss man die aber im Repertoire haben, heißt es vom Rating-Haus. „Die besten Rechtsschutzverträge zahlen nicht für den Rechtsstreit. Sie verhindern ihn“, stellt Franke klar.
Schlechter bewertete Tarife zeigen außerdem Schwächen beim Arbeitsrechtsschutz, Immobilienrechtsschutz und im außergerichtlichen Verwaltungs-, Steuer- oder Sozialrechtsschutz. Im Erb-, Familien- und Lebenspartnerschaftsrechtsschutz gibt es wohl ebenfalls Lücken.
Alle einzelnen Ratings und die Bewertungsgrundlagen können Sie hier abrufen.
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