- Von Sabine Groth
- 22.04.2024 um 13:54
Die Tierliebe der Deutschen hat in den vergangenen Jahren zugelegt. Und das wiederum hat die Versicherer auf den Plan gerufen. Neben Krankenversicherungen für die tierischen Haushaltmitglieder sind zunehmend Tierhalterhaftpflichtversicherungen (Tierhalter-HV) im Angebot. Während Kleintiere inklusive Katzen über die Privathaftpflicht abgesichert sind, braucht es für Schäden, die Hunde oder Pferde anrichten, eine Tierhalter-HV. In einigen Bundesländern ist sie sogar verpflichtend.
Grund genug für die Rating-Agentur Franke und Bornberg, die Tarife genauer unter die Lupe zu nehmen. Es wurden sowohl Tarife für Hundehalter als auch für Pferdebesitzer bewertet. Zu den wesentlichen Qualitätskriterien des neuen Tierhalter-HV-Ratings des Analysehauses zählen Deckungssumme, Ausfalldeckung sowie die Mitversicherung von Schäden an gemieteten und geliehenen Sachen.
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Ebenso fließen bewährte Leistungen der privaten Haftpflicht wie Versehensklausel oder Best-Leistungs-Garantie mit ein. Alle relevanten Tarif-Aspekte werden nach einer Skala von 0 bis 100 Punkte bewertet. Die Einstufung in eine der sieben Bewertungsklassen von FFF+/hervorragend bis F-/ungenügend erfolgt anhand der Summe der erreichten Punkte. Mindeststandards garantieren, dass gut bewertete Produkte in allen Bewertungskategorien überdurchschnittlich abschneiden und besonders wichtige Anforderungen erfüllen.
Die besten Haftpflichttarife für Hundehalter
Für das Tierhalter-HV-Rating für Hundehalter wurden 164 Tarife von 83 Anbietern untersucht. Nur sechs Tarife (3,7 Prozent) erhalten die Bestnote FFF+ (hervorragend). Sie kommen von Barmenia, der Barmenia-Tochter Adcuri, der Alten Leipziger, GVO, Universa und der Württembergischen. Alle FFF+-Tarife erfüllen Mindeststandards wie 20 Millionen Euro Deckungssumme für Personen- und Sachschäden, Versicherungsschutz für Schäden an gemieteten und geliehenen beweglichen Sachen sowie Schadensersatzrechtsschutz im Rahmen der Forderungsausfalldeckung.
Jeder fünfte Tarif erzielt ein „sehr gut“ (FFF). Die Hälfte der Angebote bewegt sich im Mittelfeld (FF+ und FF). Fast jeder vierte Tarif ist nur ausreichend oder schlechter. In der untersten Bewertungsklasse F- landen in etwa ebenso viele Tarife wie in der Top-Klasse FFF+.
Auch die Prämien klaffen weit auseinander. Für einen Labrador zahlen Halter je nach Tarif zwischen 60 und 150 Euro im Jahr. Bei anderen Rassen und insbesondere bei sogenannten Listenhunden kann die Prämie deutlich höher liegen. Für mehrere Hunde sind je nach Gesellschaft Nachlässe möglich.
Die besten Haftpflichttarife für Pferdehalter
Für das Haftpflicht-Rating für Pferdehalter hat Franke und Bornberg 128 Tarife von 71 Gesellschaften analysiert. Hier erhält etwa jeder zehnte Tarif die Bestbewertung. Neben den genannten Mindeststandards bieten diese Tarife mindestens zwölf Monate Versicherungsschutz für Fohlen und Jungtiere. Etwa 23 Prozent der Tarife erhalten die zweithöchste Note FFF. Im Mittelfeld bewegen sich rund 44 Prozent der untersuchten Produkte. Fast ein Viertel aller Tarife kommt über ein „ausreichend“ nicht hinaus.
Auch hier gibt es größere Prämienunterschiede. Die Spanne reicht von gut 90 bis 320 Euro im Jahr. Werden mehrere Tiere versichert, sind ebenfalls Nachlässe möglich.
Die Tarife mit Spitzennote stammen weitgehend von den gleichen Anbietern wie die Hundehalter-Top-Tarife. Universa ist hier nicht dabei, dafür aber zusätzlich Arag, Gothaer, Helvetia, NV-Versicherungen und Prokundo (Volkswohl Bund).
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