- Von Sabine Groth
- 16.05.2024 um 12:22
Das Analysehaus Franke und Bornberg hat sein Rating-Update 2024 zu Hausratversicherungen veröffentlicht. Da die meisten Anbieter modulare Tarife im Angebot haben, bei denen sich Kunden ihre gewünschten Bausteine zusammenstellen können, sind rund 1.000 Tarifkombinationen im Markt. Für mehr Übersicht wird jeweils nur eine Tariflinie mit der besten und der schwächsten Ausprägung analysiert. Insgesamt waren 362 Tarife von 95 Anbietern in der Wertung. 100 davon (28 Prozent) erhielten die Bestnote FFF+. Weitere 77 (21 Prozent) wurden mit einem „Sehr gut“ (FFF) ausgezeichnet.
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Damit sind 39 Tarife mehr als im Vorjahr mit FFF+ oder FFF bewertet, allerdings wurden auch 60 Tarife mehr analysiert. Der prozentuale Anteil am Gesamtfeld ist daher nur leicht gestiegen. Dass diese Gruppe nicht noch größer ist, liegt vor allem daran, dass viele an einem Mindeststandard für die FFF-Bewertung scheitern: Der Vorsorgebetrag muss mindestens 15 Prozent betragen. Dieser soll helfen, Neuanschaffungen und Preissteigerungen auszugleichen.
Nicht alle Tarife überzeugen
Jeder fünfte Tarif wurde nur als „ausreichend“ (F+) oder noch schlechter bewertet. Bei den schwächeren Tarifen bemängeln Franke und Bornberg insbesondere zu geringe Leistungen bei Seng- oder Schmorschäden, Schäden durch Rauch und Ruß, Diebstählen aus dem Auto und auf Reisen sowie bei der Versicherung von Wertsachen. Auch bei Onlineschäden und unberechtigtem Gebrauch von Kreditkarten beobachten die Analysten deutliche Leistungsunterschiede.
Bei den Preisen sehen sie ebenfalls signifikante Unterschiede, die nicht zwingend auf die Qualität schließen lassen. So gebe es für eine Wohnung mit 100 Quadratmetern und 65.000 Euro Versicherungssumme einschließlich Elementarschutz einen guten Versicherungsschutz am Standort Hannover schon ab 100 Euro im Jahr. Teure Angebote könnten fast das Dreifache kosten.
Hausratversicherung ergrünt
Als neuen Trend macht das Analysehaus zunehmend nachhaltige Features in den Tarifen aus. Dazu zählen zum Beispiel Mehrleistungen für nachhaltige Ersatzprodukte, die Übernahme von Mehrkosten für Reparatur statt Neukauf, energetische Modernisierungen von Haushaltsgeräten sowie Reparatur oder Wiederbeschaffung durch nachhaltige Unternehmen.
„Einige Hausratversicherer greifen den Wunsch vieler Verbraucher auf und setzen vermehrt auf Nachhaltigkeit“, so Christian Monke, Leiter Ratings Gesundheit und Private Risiken. Bislang stehen nachhaltige Produktmerkmale bei Franke und Bornberg nur auf der Watchlist. Sollte sich der Trend verfestigen, dürfte sie in den Rating-Kritierienkatalog aufsteigen, meint Monke.
1 Kommentare
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kommentiereninfo@versicherungsmakler-jm.de
Vor 6 MonatenWenn 28 Prozent der Tarife “hervorragend” sind, dann sind ganz einfach die Kriterien zu lasch. F+B verkommt offenbar zu einer zweiten Finanztest, wo fast alles “sehr gut” ist. Ein Hausrattarif ohne Marktgarantie und unbenannte Gefahren kann unmöglich als hervorragend gelten. Aber was soll es, ein Einser-Abitur bekommen unsere Kinder ja auch schon hinterher geworfen.