- Von Sabine Groth
- 23.05.2024 um 14:17
Das Deutsche Institut für Vermögensbildung und Alterssicherung (Diva) befragt halbjährlich rund 2.000 Bürgerinnern und Bürger rund um ihre Einschätzung zur Rente. Die Ergebnisse spiegeln sich im Deutschen-Altersvorsorge-Index (Divax-AV) wider. Dieser ist gegenüber der Herbstbefragung 2023 von -4,4 auf -0,4 Punkte gestiegen. Zwar ein Schritt nach oben, er liegt aber immer noch im negativen Bereich.
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17,7 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass sich das Versorgungsniveau der gesetzlichen Rente in den nächsten 10 bis 20 Jahren verbessern wird. Im Herbst 2023 waren es erst 14,5 Prozent. Immer noch rechnet aber eine absolute Mehrheit (55,3 Prozent) mit einer Verschlechterung (Herbst 2023: 59,4 Prozent).
Für diese leichte Stimmungsaufhellung könnte die aktuelle Rentenpolitik der Regierung ausschlaggebend sein, mutmaßt Michael Heuser, wissenschaftlicher Direktor des Diva. „Möglicherweise leiten die Menschen aus der starken medialen Präsenz des Themas Rente ab, dass die Politik diese mit Blick auf den Renteneintritt der geburtenstarken Jahrgänge ,sturmfest‘ machen will. Gesehen wird anscheinend vor allem der Stabilisierungseffekt bei der Höhe der Renten, weniger der Preis, der dafür zu zahlen ist“, so Heuser.
Bei der Finanzierung der Rente hat bei 44,3 Prozent der Befragten die Erhöhung des Steuerzuschusses Priorität. 24,9 Prozent befürworten die Erhöhung der Rentenbeiträge. Nur 17,7 Prozent wären damit einverstanden, dass das Rentenniveau sinkt. Und ein höheres Renteneintrittsalter käme gerade einmal für 13 Prozent infrage.
„Die Maßnahmen der Politik treffen also in weiten Teilen der Bevölkerung auf Zustimmung. Wirklich erstaunlich ist das nicht. Denn der Anteil derjenigen, die bereits in Rente sind oder in den nächsten Jahren gehen werden, nimmt stark zu“, interpretiert Heuser und gibt zu bedenken: „Es stellt sich aber die Frage, ob es zukunftweisende Politik ist, wenn die sozialen Sicherungssysteme bis an die Grenzen der Finanzierbarkeit ausgebaut werden.”
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