Die Sozialabgaben hierzulande könnten die Menschen immer stärker finanziell belasten. © Wavebreak Media/Freepik.com
  • Von Sabine Groth
  • 04.06.2024 um 12:48
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Ob Rente, Kranken oder Pflege: Die Beitragssätze drohen überall zu steigen und belasten die Einkommen. 2035 könnten die Sozialabgaben bei 51 Prozent liegen, warnt der Verband der Privaten Krankenversicherung (PKV).

Die aktuelle Sozialabgabenquote  aus gesetzlicher Rentenversicherung, Krankenversicherung, Pflegeversicherung und Arbeitslosenversicherung beziffert der PKV-Verband auf 40,9 Prozent. Damit liege sie bereits über dem Wert von 40 Prozent, den die damalige Bundesregierung 2021 als „Sozialgarantie“ definiert hatte. Doch auch der aktuelle Wert dürfte bald Geschichte sein. Der Verband befürchtet – selbst bei konservativer Berechnung – in etwas mehr als zehn Jahren einen Anstieg auf 51 Prozent, inklusive Arbeitgeberanteil.

Gesetzliche Rente: Durch das jüngst vom Kabinett beschlossene Rentenpaket II erwartet die Bundesregierung, dass der Rentenbeitragssatz von heute 18,6 auf 22,3 Prozent im Jahr 2035 steigt.

Gesetzliche Krankenversicherung: Hier beruft sich der PKV-Verband auf eine Berechnung der Ökonomen Thiess Büttner, Mitglied des wissenschaftlichen Beirats beim Bundesministerium der Finanzen, und Martin Werding, Mitglied im Rat der Wirtschaftsweisen, aus dem Jahr 2022. Laut ihrer Prognose müssen bei unveränderten Leistungsansprüchen die Beitragssätze von 14,6 Prozent allein bis 2030 auf 18,2 Prozent steigen. Da die Berechnung nur bis 2030 vorliegt, angesichts des demografischen Wandels aber mit keiner Entspannung der Finanzsituation zu rechnen sei, dürfte der Kostendruck bis 2035 sogar noch größer sein.

Soziale Pflegeversicherung: Laut Prognose des Wissenschaftlichen Instituts der PKV (WIP) wird der Beitragssatz von aktuell 3,4 bis 2035 auf 6,2 Prozent steigen, wenn sich Ausgaben und Einnahmen in der Pflegeversicherung wie in den vergangenen zwanzig Jahren weiterentwickeln. Bei dieser Zahl handelt es sich um den durchschnittlichen Beitragssatz ohne Kinderlosen-Zuschlag. Für Menschen ohne Kinder werde es sogar noch teurer.

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Sabine Groth

Sabine Groth schreibt seit über 20 Jahren schwerpunktmäßig über Geldanlage sowie weitere Finanz- und Wirtschaftsthemen, seit 2009 als freie Journalistin. Zu ihren Auftraggebern zählen vor allem Fachmagazine und -portale.

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