- Von Barbara Bocks
- 11.09.2024 um 13:40
Die Zahl der Autodiebstähle ist im vergangenen Jahr in Deutschland erneut um knapp 20 Prozent gestiegen. Das geht aus dem KFZ-Diebstahlreport des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hervor. Autodiebe klauten im Jahr 2023 insgesamt 14.585 kaskoversicherte Autos.
Auch der Schaden für die Betroffenen erhöhte sich. „Im Durchschnitt zahlten die Versicherer für jeden Diebstahl fast 21.400 Euro, rund 6 Prozent mehr als im Vorjahr“, sagt GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. Der wirtschaftliche Gesamtschaden durch die Autodiebe wuchs auf mehr als 310 Millionen Euro.
Im Vergleich der Bundesländer und Großstädte haben Berliner Autobesitzer das mit Abstand höchste Diebstahlrisiko. Im Laufe des vergangenen Jahres klauten Kriminelle in der Stadt 4.266 kaskoversicherte Autos. Das sind rund 46 Prozent mehr Diebstähle als im Vorjahr.
Alle zwei Stunden verschwindet in Berlin ein Auto
„Berlin ist und bleibt die Hauptstadt der Autodiebe, rein rechnerisch verschwindet hier alle zwei Stunden ein Auto“, sagte Asmussen. 2023 fand fast jeder dritte Autodiebstahl bundesweit in Berlin statt.
Im Süden Deutschlands war die Diebstahlgefahr deutlich geringer. Aber auch hier legten die Fallzahlen zu. Kriminelle stahlen in Bayern beispielsweise knapp 600 Autos. „2022 waren es noch rund 400“, so Asmussen.
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Wie sich die Autodiebstähle bundesweit in allen Bundesländern entwickelt haben, sehen Sie in der folgenden Tabelle. Die Ergebnisse sind sortiert nach der Diebstahlquote je 10.000 Einwohnern.
Bundesland | Diebstahlquote pro 10.000 Einwohner | Zahl der PKW-Diebstähle | Veränderung zum Vorjahr | Schaden pro Diebstahl |
Berlin | 42 | 4.266 | 45,9 Prozent | 22.484 Euro |
Hamburg | 13 | 853 | -3,1 Prozent | 23.706 Euro |
Brandenburg | 11 | 1.325 | 20,7 Prozent | 23.160 Euro |
Sachsen | 4 | 652 | 24,2 Prozent | 19.017 Euro |
Sachsen-Anhalt | 4 | 375 | -3,8 Prozent | 21.465 Euro |
Bremen | 3 | 110 | 1,9 Prozent | 20.439 Euro |
Nordrhein-Westfalen | 3 | 2.915 | 12,2 Prozent | 19.815 Euro |
Schleswig-Holstein | 3 | 490 | 3,2 Prozent | 20.697 Euro |
Niedersachsen | 2 | 960 | 1,3 Prozent | 22.822 Euro |
Hessen | 2 | 707 | 8,1 Prozent | 24.400 Euro |
Mecklenburg-Vorpommern | 2 | 181 | -16,2 Prozent | 17.362 Euro |
Saarland | 2 | 86 | 2,4 Prozent | 14.783 Euro |
Thüringen | 1 | 150 | 5,6 Prozent | 16.893 Euro |
Rheinland-Pfalz | 1 | 277 | 12,6 Prozent | 17.388 Euro |
Baden-Württemberg | 1 | 574 | 7,9 Prozent | 17.429 Euro |
Bayern | 1 | 596 | 44,3 Prozent | 20.466 Euro |
Bundesgebiet | 4 | 14.585 | 18,8 Prozent | 21.403 Euro |
Quelle: GDV
Bei den Kriminellen hoch im Kurs standen 2023 insbesondere Automodelle von Toyota. Auf der Liste der zehn am häufigsten gestohlenen Modellreihen ist der japanische Hersteller mit fünf Modellen vertreten, gleich drei liegen an der Spitze: ein Modell des Toyota Land Cruisers und Varianten der Lexus NX und Lexus UX.
Auffallend oft befinden sich in der Spitzengruppe auch andere SUVs der Oberklasse und der oberen Mittelklasse, darunter zwei Modelle von Range Rover und ein Jeep Grand Cherokee.
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