Frauen sind eine wichtige Zielgruppe für Makler und Vermittler. © Freepik
  • Von Sabine Groth
  • 08.10.2024 um 08:55
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Der weibliche Teil der Bevölkerung birgt viel ungenutztes Potenzial. Das gilt im Kampf gegen den Fachkräftemangel, aber auch für den Vertrieb von Altersvorsorgeprodukten. Viele Frauen kümmern sich viel zu wenig, um ihre finanzielle Absicherung im Ruhestand und Geldanlage im Allgemeinen.

Die Zahlen des Statistischen Bundesamts sprechen eine klare Sprache: Die Alterseinkünfte von Frauen liegen mit durchschnittlich 18.663 Euro brutto deutlich unter denen von Männern, die 2022 im Schnitt Einkünfte im Ruhestand in Höhe von 25.599 Euro hatten. „Deutlich“ bedeutet in Zahlen ein Gender Pension Gap von stolzen 27,1 Prozent. Ohne Hinterbliebenenrenten, die vorwiegend Frauen beziehen, steigt der Abstand zwischen den Geschlechtern sogar auf 39,4 Prozent.

Auch wenn die Lücke schon etwas kleiner geworden ist, die aktuelle Lage in der Arbeitswelt lässt keinesfalls erwarten, dass sie sich bald von allein schließt. Frauen verdienen pro Stunde immer noch weniger (18 Prozent), arbeiten weniger Stunden gegen Bezahlung (18 Prozent) und die Erwerbstätigenquote insgesamt ist bei Frauen geringer als bei Männern (9 Prozent). Kurzum: Frauen werden aus der gesetzlichen Rentenkasse im Schnitt auch künftig weniger erhalten als Männer. Und die betriebliche Vorsorgesäule ist ebenfalls deutlich dünner. Private Vorsorge ist für sie daher besonders wichtig. Und für Makler und Finanzberater sind Frauen eine große potenzielle Kundengruppe.

Fast ein Drittel der Frauen sorgt nicht vor fürs Alter

Das Bewusstsein, dass sie fürs Alter vorsorgen müssen, ist bei Frauen durchaus vorhanden. Vier von zehn erwarten, dass sich ihr Lebensstandard im Alter verschlechtert, und drei von zehn haben Angst vor Altersarmut, wie der aktuelle Vorsorge Report der Axa zeigt. Dennoch versuchen längst nicht alle, ihrem erwarteten Schicksal entgegenzuwirken. Drei von zehn befragten Frauen haben angegeben, überhaupt nicht für ihre Altersvorsorge zu sparen. Bei den Männern sind es nur zwei von zehn.

Ein häufig angeführter Grund für die mangelnde Altersvorsorge von Frauen ist ein fehlender finanzieller Spielraum. Aber auch zu wenig Wissen rund um das Thema ist für viele ein Hindernis. Hier können Berater ansetzen, für mehr Aufklärung sorgen und Lösungen aufzeigen. Das Vertriebspotenzial ist groß. Es geht nicht nur um jüngere Frauen, die den frühen Einstieg in ihre eigene Altersvorsorge nicht verpassen sollten. Auch in späteren Jahren herrscht Bedarf. Mit der Familiengründung steigen viele Frauen zumindest zeitweise aus dem Job aus oder reduzieren ihre Arbeitszeiten – und damit auch die Einzahlungen in die betriebliche Altersvorsorge, was über private Vorsorge ausgeglichen werden sollte. Hinzu kommen die Späteinsteigerinnen, die erst im fortgeschrittenen Alter merken, dass sie in ihrem Leben viel zu wenig für den Ruhestand vorgesorgt haben und jetzt noch ein Polster aufbauen wollen.

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Sabine

Sabine Groth

Sabine Groth schreibt seit über 20 Jahren schwerpunktmäßig über Geldanlage sowie weitere Finanz- und Wirtschaftsthemen, seit 2009 als freie Journalistin. Zu ihren Auftraggebern zählen vor allem Fachmagazine und -portale.

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