Junge Leute am Handy: Für viele junge Menschen ist Altersvorsorge noch kein Thema. © Nensuria/Freepik.com
  • Von Karen Schmidt
  • 01.10.2024 um 13:14
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Junge Menschen bis 30 wissen zwar, dass sie fürs Alter vorsorgen sollten, um Altersarmut zu vermeiden. Nur tun sie das noch nicht. Gründe sind vor allem fehlendes Geld und die Komplexität des Themas. Eine Antwort könnte hier die persönliche Beratung sein.

72 Prozent der jüngeren und älteren Erwachsenen sind sich einig, dass Altersvorsorge gegen Altersarmut hilft. Trotzdem haben 44 Prozent der Personen zwischen 18 und 30 („Gen Z“) noch nicht mit der Vorsorge für den Ruhestand begonnen. Nur knapp jede zweite Person beschäftigt sich häufig mit der eigenen finanziellen Situation. Das hat eine Umfrage im Auftrag von Swiss Life Deutschland unter 4.000 Personen ergeben. 

Was hindert junge Erwachsene in ihren Zwanzigern daran, mit der Altersvorsorge loszulegen?
  • Fehlende finanzielle Mittel (45 Prozent)
  • Komplexität des Themas (25 Prozent)
  • Fehlende zeitliche Ressourcen (20 Prozent)
  • Kein Thema in der Schule (25 Prozent)
  • Kein Thema im Elternhaus (14 Prozent)
Persönliche Beratung könnte Anstoß geben

„Junge Menschen in ihren Zwanzigern zeigen zwar das nötige Interesse an Finanzthemen wie Altersvorsorge, doch sie müssen auch ins Handeln kommen und anfangen, in die Zukunft zu investieren. Genau dazu kann Beratung den Anstoß geben”, sagt Dirk von der Crone, Geschäftsführer von Swiss Life Deutschland. „Das deckt sich mit unseren Studienergebnissen: 75 Prozent der Gen Z ist Beratung bei Finanzanlagen oder Vorsorgeprodukten wichtig.“

Denn obwohl sie ihre eigenen Finanzkenntnisse als solide einschätzen, wünschen sie sich die Expertise von Fachleuten: Finanzberatern, Banken und Finanzinstituten wird große Kompetenz zugeschrieben, 29 Prozent sehen sie als am besten geeignet, um Finanzwissen zu vermitteln.

Neben der persönlichen Beratung sind auch flexibel nutzbare, digitale Informationswege für Finanzanlagen oder Vorsorgeprodukte beliebt bei der Gen Z. Dazu zählen Podcasts (14 Prozent), Finanz-Apps (18 Prozent), Finfluencer in sozialen Medien wie Youtube, Instagram und Facebook (19 Prozent) und Social-Media-Seiten von Anbietern (20 Prozent).

Alle Generationen wünschen sich, dass die Beratung je nach Situation flexibel persönlich oder digital durchgeführt werden kann – die unter 31-Jährigen noch etwas mehr als der Durchschnitt (82 zu 80 Prozent). Dazu passt auch: Die Gen Z legt 2024 noch mehr Wert auf Flexibilität bei geplanten Zahlungen zur Altersvorsorge als 2022 (70 Prozent, +9 Punkte).

Aktien, fondsbasierte Altersvorsorge und Kryptowährung

Das Interesse der jungen Erwachsenen zeigt sich auch in einer breiten Palette an Finanzprodukten: Zum einen setzen 18- bis 30-Jährige überdurchschnittlich oft auf festverzinsliche Wertpapiere (10 Prozent) und planen auch in den nächsten zwei Jahren, Einlagenprodukte abzuschließen (18 Prozent).

Gleichzeitig besitzen sie überdurchschnittlich häufig Zertifikate (7 Prozent) und Kryptowährungen (13 Prozent), beliebt sind aber vor allem auch Investmentfonds (30 Prozent) und Aktien (21 Prozent). Stärker als ältere Generationen zieht die Mehrheit der Jüngeren (52 Prozent) fondsbasierte Altersvorsorgelösungen klassischen, privaten Lebens- und Rentenversicherungen vor. Doch knapp ein Drittel hat noch gar keine Vorsorgeprodukte.

Das Thema Nachhaltigkeit rückt im Vergleich zu 2022 auch bei den 18- bis 30-Jährigen etwas in den Hintergrund (-5 Prozent): Doch während nachhaltige Finanzanlagen nur 29 Prozent der über 45-Jährigen wichtig sind, bleibt ESG-Konformität der Gen Z mit 45 Prozent am wichtigsten. Schon jetzt besitzen 21 Prozent der jungen Erwachsenen mindestens eine nachhaltige Geldanlage, 38 Prozent können es sich vorstellen.

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Karen Schmidt

Karen Schmidt ist seit Gründung von Pfefferminzia im Jahr 2013 Chefredakteurin des Mediums.

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