Handwerker bauen den Rohbau eines Hauses: Zusatzleistungen wie die Koordination von Handwerkern wünschen sich Kunden von ihren Versicherern. © picture alliance / SvenSimon | Frank Hoermann
  • Von Barbara Bocks
  • 04.10.2024 um 14:24
artikel drucken artikel drucken
lesedauer Lesedauer: ca. 02:20 Min

Jeder dritte Versicherte wäre offen für ein Ökosystem mit Zusatzleistungen seines Versicherers. Beispielsweise wenn es darum geht, passende Handwerker zu finden. Welche Zusatzdienstleistungen Versicherte noch gerne hätten und woran es derzeit noch scheitert.

Fast jeder dritte Versicherte (30 Prozent) findet ein Ökosystem seines Versicherers mit relevanten Zusatzleistungen interessant. Für 20 Prozent wäre ein solches Ökosystem sogar ein wichtiger Grund, einen Vertrag bei dem entsprechenden Anbieter abzuschließen.

Vor allem junge Kunden (18 bis 30 Jahre) interessieren sich dafür. Und knapp jeder vierte jüngere Kunde würde für ein solches Ökosystem auch etwas höhere Beiträge zahlen. Klare Präferenzen, ob dieses System als App angeboten werden sollte oder eher als Teil eines Online-Kundenportals haben sie nicht.

Zu diesen Ergebnissen gelangt das Team von Sirius Campus in einer repräsentativen Befragung von 2.000 Versicherungskunden.

Vor allem in den Bereichen Gesundheit, Mobilität und Wohnen haben Versicherungskunden laut der Umfrage ein hohes Interesse an Zusatzleistungen. Im Bereich Wohnen möchten Kunden vor allem Unterstützung bei dem oftmals leidigen Thema Handwerker:

  • Sei es dabei zu helfen, Handwerker zu finden (Interesse: 45 Prozent),
  • Handwerker zu koordinieren (Interesse:57 Prozent) oder
  • für eine Rechtsberatung (Interesse 56 Prozent), wenn es zum Streit mit Handwerkern kommen sollte.
Versicherte wünschen sich Hilfe beim Bau einer Photovoltaik-Anlage

Unterstützung von ihrem Versicherer hätten die Befragten unter anderem gerne dabei, die Wohnung barrierefrei umzubauen oder wenn sie eine Photovoltaik-Anlage oder eine Ladestation für ihr Elektroauto anbauen. Auch wenn es darum geht, die Wohnung oder das eigene Haus zu renovieren oder zu modernisieren, bei Reparaturen oder bei der Suche nach einem Haus oder einer Wohnung wären Versicherte für die Hilfe ihres Versicherers dankbar.

In jedem einzelnen Punkt wünschen sich knapp 20 Prozent der Befragten der Sirius-Campus-Studie Unterstützung von ihrem Versicherer. Über alle untersuchten Maßnahmen hinweg wünschen sich 57 Prozent der Versicherten Hilfe durch ihren Versicherer.

Kunden sind offen für Zusatzleistungen im Bereich Wohnen

„Für die Versicherer ist dies eine gute Nachricht“, sagt Christoph Müller, Geschäftsführer und Gründer von Sirius Campus. Denn wichtig für den Erfolg eines Ökosystems ist, dass Kunden überhaupt offen dafür sind, von dritter Seite Unterstützung in Anspruch zu nehmen. „Im Bereich Wohnen – renovieren, modernisieren, reparieren – ist dies in jedem Fall gegeben“, so Müller.

Neben dem Bereich Wohnen bildet das Thema Mobilität den zweiten großen Schwerpunkt der Untersuchung. Fast jeder dritte Studienteilnehmer plant, in den kommenden zwei Jahren ein Auto zu kaufen, je zur Hälfte einen Neu- oder einen Gebrauchtwagen. Versicherte sind vor allem daran interessiert, ihr Auto online zuzulassen, mit deutlichem Abstand vor dem Mietwagen-Service im Schadenfall. Gleichauf danach folgen Hilfestellungen des Versicherers dabei, das Auto zu finanzieren und dabei, den passenden Auto-Händler zu finden.

Kenntnisse über Lebensereignisse des Kunden sorgen für passende Zusatzleistungen

Um möglichst passgenaue Zusatz- und Serviceleistungen anzubieten, müssen Versicherer über die wichtigsten Lebensereignisse ihrer Kunden Bescheid wissen. Die Bereitschaft der Kunden, ihren Versicherer darüber zu informieren, nimmt aktuell aber wieder ab. 2015 gaben nur 34 Prozent an, damit einverstanden zu sein, dass ihr Versicherer zusätzliche Daten speichert. Bis 2022 stieg dieser Wert auf 45 Prozent, aktuell ist er wieder auf 40 Prozent gesunken.

Und auch von unaufgeforderten Angeboten sind Versicherte nur wenig begeistert. Nur 38 Prozent der Befragten zeigen sich offen dafür. Vor allem ältere Menschen äußern sich hier kritisch.

autorAutorin
Barbara

Barbara Bocks

Barbara Bocks ist seit 2011 als Journalistin im Wirtschafts- und Finanzbereich unterwegs. Seit Juli 2024 ist sie als Redakteurin bei der Pfefferminzia Medien GmbH angestellt.

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

Pfefferminzia Logo rgb
Suche
Close this search box.
Zuletzt hinzugefügt
Wie die Zukunft der bAV aussieht
Handelsblatt Jahrestagung bAV 2024

Wie die Zukunft der bAV aussieht

Vermittler müssen und wollen sich weiterbilden
AfW-Vermittlerbarometer: Nachhaltigkeit

Vermittler müssen und wollen sich weiterbilden

Zuletzt hinzugefügt
„Ich stelle eine echte Verbindung zu meinen Kunden her“
Interview-Reihe „Auf dem Weg zum Unternehmer“

„Ich stelle eine echte Verbindung zu meinen Kunden her“

„Mein Schweinehund ist einfach ein bisschen kleiner“
Interview-Reihe „Auf dem Weg zum Unternehmer“

„Mein Schweinehund ist einfach ein bisschen kleiner“

Skip to content